(spr). Er sah es lange Zeit als seine Aufgabe, den Fußball
(spr). Er sah es lange Zeit als seine Aufgabe, den Fußball in Österreich zu verbessern, spielte Entwicklungshelfer in Bhutan und auf den Salomonen. Jetzt kämpft Helmut L. Kronjäger um sein Leben. Darüber hat Markus Geisler, der beim Schwarzwälder Bote sein Volontariat absolvierte, ein Buch geschrieben.
"Eineinhalb Jahre haben Helmut Kronjäger und ich an dem Buch gefeilt. Jetzt ist es erschienen", berichtet Geisler, der aus der Nähe von Mönchengladbach stammt und dessen Herz natürlich noch immer für die Borussia schlägt und der sich auch sonst ganz der Berichterstattung über den Fußball verschrieben hat.
"Helmut L. Kronjäger: Das L steht für Leben", handelt von den ergreifendsten, spannendsten und kuriosesten Erlebnissen seiner Karriere im Fußball. Und es erzählt, wie er sich mit seinem Lymphknotenkrebs herumschlägt." Markus Geisler, der in Oberndorf sowie in der Lokalsportredaktion in Villingen-Schwenningen sein Volontariat absolvierte und danach für die Schwarzwälder-Bote Mediengesellschaft in der Online-Redaktion schrieb, lebt und arbeitet nach Stationen in München mittlerweile in Wien. In der Redaktion der "Sportwoche" kümmert er sich in der Hauptsache um Fußball. Dabei hatte Geisler häufiger mit dem bekannten Trainer zu tun. Kronjäger war unter anderem bei der Wiener Austria tätig, hat viele Nachwuchsfußballer herausgebracht und unter anderem als einer der Ersten das Talent von David Alaba entdeckt, war aber als Trainer von Bhutan, den Salomon-Inseln und Sri Lanka auch Weltenbummler in Sachen Fußball – gewissermaßen der Rudi Gutendorf der Alpenrepublik.
Geisler, von Kronjäger gerne auch "Lieblings-Piefke" genannt, hatte als Weggefährte und Freund den Zugang zum Patienten, um das Werk zu einer Einheit zu gestalten. "Kronjäger hat so viel gesehen und erlebt", berichtet Geisler von geradezu unglaublicher Stofffülle. "Früher waren es eher Funktionäre, Präsidenten oder verkrustete Strukturen, gegen die der Querdenker ankämpfte. Jetzt kämpft er um sein Leben."
"Warum das System Fußball krankmachen kann!", lautet der Untertitel des Buches. Fußball habe zwei Seiten, mindestens. "Als Spiel, als Sprache, als Mutmacher. Aber auch als Betrug, mieses Geschäft und Krankmacher."
Deshalb ist das Buch eine Krankengeschichte mit Reflexion über das, was wirklich wichtig ist. Aber es ist auch ein Sittengemälde des österreichischen Fußballs, der Geschäftsmacher, ein Blick hinter die Kulissen. Denn Kronjäger und Geisler wollten alles, aber keine triefende Mitleidsgeschichte anrühren. Sondern ein interessantes Buch herausbringen, das den Leser fesselt und staunen lässt.
Und, ja, natürlich geht es auch um den Tod. Vor dem, sagt Kronjäger, habe er keine Angst. Aber vor dem Sterben.
das Buch: Das L steht für Leben. Von Helmut L. Kronjäger, aufbereitet von Markus Geisler. Das Buch hat 264 Seiten, Preis 19,80 Euro. ISBN: 978-3-9503593-4-3. Online zu erwerben unter www.magazinshop.at. Der Reingewinn geht an die Steirische Krebshilfe.
