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Polizeipräsidium meldet Rückgang

Nachdem im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Tuttlingen ein Anstieg der Wohnungseinbrüche zu verzeichnen war und im Jahr 2014 sogar ein Fünfjahreshöchststand erreicht worden war, sind die Fallzahlen seit Mitte des Jahres 2015 rückläufig.

Schwarzwald-Baar-Heuberg. Die Aufklärungsquote beim Wohnungseinbruch konnte von 12,9 Prozent (2014) auf 21,7 Prozent (2015) gesteigert werden.

Zur Bekämpfung der Wohnungseinbruchkriminalität wurde bei der Kriminalpolizeidirektion Rottweil ab Juni 2015 eine besondere Ermittlungseinheit gebildet. Die etwa 30 Ermittler und Kriminaltechniker umfassende Organisation bewertete seither die Entwicklungen und regionalen Schwerpunkte des Wohnungseinbruchsdiebstahls im gesamten Präsidiumsbereich und veranlasste zielgerichtete Kontrollaktionen mit dem jeweils örtlichen zuständigen Polizeirevier. Ein "Bündel verschiedenster kriminalpolizeilicher Maßnahmen" habe dazu beigetragen, dass sich die Anzahl der Wohnungseinbrüche verringert hat.

Auch eine Erhöhung der Aufklärungsquote, eine beweis- und verfahrenssichere Überführung potenzieller Tatverdächtiger und das Aufdecken von Bandenstrukturen waren Ziele der konzeptionellen Arbeit.

Deutlicher Anstieg der Aufklärungsquote

Die Auswertungen der Ermittler hätten in diesem Zusammenhang darüber hinaus bewirkt, "dass neue Arbeitsweisen der Einbrecher bekannt geworden sind und die Öffentlichkeit zeitnah informiert werden konnte." Dass Aktionen der Ermittlungsgruppe tatsächlich nach kurzer Zeit eine positive Wirkung erzielt haben, weisen die aktuellen Fallzahlen auf. Demnach sind die Wohnungseinbrüche zwischen Juni und Dezember 2015, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, erkennbar rückläufig. "Gerade in den Urlaubsmonaten im Sommer und im Dezember wurden im Gegensatz zum Vorjahr deutlich weniger Wohnungseinbrüche registriert. Parallel dazu ist auch ein signifikanter Anstieg der Aufklärungsquote zu erkennen und im Vergleich zu anderen Präsidien weist das Polizeipräsidium Tuttlingen immer noch die geringste Anzahl von Wohnungseinbrüchen auf." Bei den ermittelten Tatverdächtigen handelte es sich sowohl um Einbrecher die heimisch sind und überregional agierenden Einbrecherbanden. Während in der Gesamtbetrachtung die Landkreise Tuttlingen, Rottweil und Freudenstadt etwa in gleichem Ausmaß belastet waren, sind die größeren Landkreise Zollernalb und Schwarzwald-Baar-Kreis im Verhältnis dazu stärker betroffen.

"Die günstigen Verkehrsanbindungen zur Autobahn bieten den überregional agierenden Tätergruppen gute Grundbedingungen die angrenzenden Landkreise für ihre Beutezüge aufzusuchen. Darauf haben sich die Ermittler eingestellt und auch diese Orte für ihre Kontrollen schwerpunktmäßig miteinbezogen", so die Polizei. Kontrollaktionen im Bereich von Wohngebieten führten generell zu einer Erhöhung der sichtbaren Polizeipräsenz durch uniformierte Fußstreifen sowie einhergehend zu neuen Ermittlungsansätzen und zu Hinweisen aus der Bevölkerung. Dass die Kontrollen auch von Erfolg gekrönt sind, zeige die Festnahme eines mit Haftbefehl gesuchten Einbrechers Mitte Januar 2016 auf der Bundesautobahn 81 bei Rottweil.

Dort war gezielt eine Kontrollstelle eingerichtet worden, um überregionalen Einbrecherbanden habhaft zu werden.

Der 34-jährige Rumäne war mit einem in Italien zugelassenen Ford Fiesta unterwegs und bei der Kontrolle in die Fänge der Ermittler geraten. Im Fahrzeug fanden die Beamten zudem auch Einbruchswerkzeuge. Wie es sich herausstellte war der 34-Jährige im süddeutschen Raum bereits an mehreren Einbrüchen beteiligt. Nachdem ihm der Haftbefehl beim Amtsgericht eröffnet worden war, wurde er in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert und dort untergebracht.

Neben den Kontrollen auf Autobahnen und Bundesstraßen nutzen die uniformierten und zivil gekleideten Polizeieinheiten bei ihren Kontrollgängen die Gelegenheit und informierten Hausbesitzer über mögliche oder zusätzliche Sicherungsmaßnahmen ihrer Wohngebäude sowie deren Nebengebäude. Ermittlungsleiter Berthold Gäßler von der Kriminalpolizeidirektion Rottweil zieht ein positives Fazit: "Durch die Bündelung der Ermittlungsarbeit und durch das abgestimmte Zusammenwirken der beteiligten Abteilungen der Kriminalpolizei sowie der örtlichen Polizeireviere konnte in relativ kurzer Zeit ein Rückgang der Wohnungseinbrüche und eine Steigerung der Aufklärungsquote erzielt werden."