26 Teilnehmer des Alpenvereins wanderten auf dem Lykischen Weg in der Türkei. Foto: Alpenverein Foto: Schwarzwälder-Bote

26 Teilnehmer der Sektion Schwarzwald wandern auf dem Lykischen Weg in der Türkei

VS-Villingen. Die Idee hatte Initiator Edgar Schwarzwälder schon lange: Wandern mit dem DAV, Sektion Schwarzwald, auf den schönsten Etappen des Lykischen Weges in der Südtürkei. Der Traum wurde Wirklichkeit.

26 Teilnehmer des Alpenvereins machten sich per Flug von Stuttgart auf den Weg mit dem hervorragenden Kenner der Türkei und Koordinator Helmut Trippl. Es war die weiteste Reise des Vereins in der mehr als 110-jährigen Geschichte: Sogar in einen anderen Kontinent: Antalya, Kleinasien.

Neun verschiedene Touren in einmaligen Gebirgslandschaften im Osten Lykiens beginnend, bis zu den bizarren Buchten und der Inselwelt der Westküste, konnten die Teilnehmer genießen.

Der erste Tag am Südostzipfel Lykiens war gleich eine ordentliche Herausforderung. Über 16 Kilometer bei 900 Höhenmeter bei entsprechenden Abstiegen waren zu bewältigen. Am nächsten Tag konnte man sich von den Strapazen des Vortages bei einer Bootstour zu einer kleinen Felseninsel (Suluade) mit Badegelegenheit im noch erfrischenden Mittelmeer erholen.

Tags darauf folgte ein Aufstieg durch Kiefern- und uralten knorrigen Zedernwäldern bis zu einer Alm, wo die Wanderer frisches Quellwasser tanken konnten. Aber auch guter Tee in vielen Varianten war von dem jungen Eremit zu erhalten. Am nächsten Tag wanderten die Villinger an vielen Ruinen und Sarkophagen vorbei, die an die Lykier erinnerten. Am Ende der Wanderung empfing die Gruppe ein Boot, bei dem die Schwarzwälder von der freundlichen Besatzung mit frisch gefangenem Fisch verköstigt wurden.

Von einer fruchtbaren Hochebene ging es andern Tags zunächst an alten traditionellen Getreidespeichern vorbei, einem Nomadenpfad hinab, mit wundervollen Ausblicken auf das Meer nach Kalkan, wo der Kleinbus die Truppe in ein Ferienhotel brachte.

Am folgenden Tag: Spektakuläre Dünenlandschaft, Strandwandern, Möglichkeit zum Baden und der Besuch der ehemaligen lykischen Hafenstadt Patara, das zu herausragenden antiken Sehenswürdigkeiten an der türkischen Mittelmeerküste gehört. An einem etwa 2000 Jahre alten gebogenen einmaligen Aquädukt – ein Meisterwerk der römischen Ingenieurskunst- ging es hinab zum endlosen Strand von Patara.

Nach einem Unterkunftswechsel nach Ölüdeniz wurden die Aussichten noch spektakulärer. Hoch über dem Meer beginnend in einer bizarren Felsenlandschaft, ähnlich der Westen von Korsika, lief die Wandergruppe hinab bis in die Schmetterlingsschlucht von Faralya. Am nächsten Tag, begleitet von vielen Paraglidern, ging der Pfad hinauf mit den wohl schönsten Ausblicken auf die Lagune von Ölüdeniz, das einem schon an die Karibik erinnerte. In dem alten Bauerndorf Kirme erwartete die Gruppe schon der Bauer mit frisch zubereitetem Tee und Ayran, ein durstlöschendes Yokurtgetränk, ehe es wieder hinunter zur Schmetterlingsschlucht ging.

Das Geisterdorf Kaya Köy, ein ehemaliges griechisches Dorf, das die Einwohner 1923 verlassen mussten, war der letzte Ausgangspunkt. Über einen Bergrücken führte der alte Maultierpfad bis zur berühmten Badebucht von Ölü Deniz. Zum Abschluss der Reise wurde ein origineller stilvoller Überraschungs-Abend geboten: Eine gut gebaute, junge, gelenkige Bauchtänzerin erfreute alle mit ihren Tanzkünsten und ermunterte die Gruppe zum Mitmachen. Müde, aber hochzufrieden von einer tollen, abwechslungsreichen Reise kamen die Schwarzwälder DAV-ler nachts in Stuttgart an.