Hans-Ulrich Hofmann Foto: sba Foto: Schwarzwälder-Bote

Positive Resonanz auch in diesem Jahr / Friedenskirche öffnet an acht Samstagen zum gemeinsamen Mittagessen

Von Mareike Bloss

Villingen-Schwenningen. Nach einer erfolgreichen zwölften Runde der Paulus-Vesperkirche geht es nun in der Schwenninger Friedenskirche "gemeinsam an einem Tisch" weiter. An jedem letzten Samstag im Monat lädt die Vesperkirche Plus zu einer warmen Mahlzeit und zu Gesprächen ein – so auch am vergangenen Wochenende.

Galt das Jahr 2014 noch als Probejahr für die Vesperkirche Plus – damals war sie zum ersten Mal ins Leben gerufen worden – ist sie mittlerweile eine feste Institution im Schwenninger Kirchenbetrieb. "Wir sind froh, dass die Weiterführung der Vesperkirche nun nicht eines offiziellen Beschlusses bedarf, sondern Standard geworden ist", sagt Pastor Hans-Ulrich Hofmann, Initiator der Vesperkirche Plus.

Und der Erfolg spricht für sich: Mit 146 Gästen, die am Samstag in die evangelisch-methodistische Kirche gekommen waren, nochmal mehr als am Februar-Termin, zeigt sich Hofmann zufrieden. Es sei deutlich zu spüren, dass der Bedarf für eine kostengünstige Mahlzeit bei den Gästen am Monatsende besonders hoch ist. Wie aus der Pauluskirche bekannt, darf sich jeder Gast für einen symbolischen Wert von einem Euro, der aber durch Spenden ergänzt werden kann, ein umfangreiches Mittagessen schmecken lassen. Doch nicht nur bedürftige Menschen finden den Weg in die Friedenskirche, betont Hofmann, rund ein Drittel der Besucher komme einzig aus Gemeinschafts- und Solidaritätsgründen.

Zusammen mit seinem Team führt der Pastor das Grundkonzept der Januar-Vesperkirche das gesamte Jahr hindurch weiter fort: Jeweils von 11.30 bis 14.30 Uhr stehen jedem Besucher die Türen der Friedenskirche offen. Neben der warmen Mahlzeit, die im Franziskusheim gekocht wird, bereiten die Mitarbeiter stets Kaffee und Kuchen vor; Seelsorge-Betreuung und das "Wort zum Tag" bilden den Rahmen des monatlichen Zusammentreffens.

Gesprächsbedarf gebe es immer, so der evangelische Pastor, egal ob über private Sorgen oder über aktuelle politische Themen. "Passend zur Flugzeug-Katastrophe haben wir am vergangenen Samstag über die Frage ›Wie verlässlich ist unser Leben?‹ diskutiert", erzählt Hofmann.

Er ist dankbar, dass die Vesperkirche mittlerweile nicht nur von Besucher-, sondern auch von Mitarbeiterseite gut angenommen wird. Zwischen 35 und 40 ehrenamtliche Helfer seien jedesmal mit von der Partie, um die Friedenskirche an einem Tag leerzuräumen, umzustuhlen und wiederum aufzuräumen, damit sonntags der gewöhnliche Gottesdienstbetrieb fortgeführt werden kann.

"Im Laufe der Monate hat sich eine wirklich gute Stimmung im Team entwickelt", sagt Hofmann. Und diese sei nicht zuletzt der Vesperkirchen-"Hymne" "Wenn das Brot, das wir teilen" zu verdanken, die immer während der Vorbereitung gesungen wird.

Der nächste Termin der Vesperkirche Plus findet am Samstag, 25. April, in der Schwenninger Friedenskirche statt. Interessierte Helfer können sich unter vesperkircheplus@emk-schwenningen.de anmelden. Das Organisationsteam freut sich zudem über Kuchenspenden.