Kirchenchor Pfaffenweiler stellt das "Vater unser" in den Mittelpunkt / Konzert zur Kirchweih
Von Verena Wider
VS-Pfaffenweiler. "Denkt an die Körperspannung", ruft die Dirigentin des katholischen Kirchenchors Pfaffenweiler, Lioba Manger, den 26 Frauen und acht Männern zu.
Es ist Dienstagabend: Der Kirchenchor befindet sich in der intensiven Probenphase für das Konzert zur Kirchweih am Sonntag. 25. Oktober, 18.30 Uhr, in der Dreifaltigkeitskirche in Pfaffenweiler. Seit einigen Jahren veranstaltet der Kirchenchor zur Kirchweih ein geistliches Konzert. Nach Kanonmesse, Mozart- und Haydn-Kompositionen, einem Motto wie "Zwischen Himmel und Erde", oder "Von Engeln beschützt" vom vergangenen Jahr, hat die nebenamtliche Kirchenmusikerin, Lioba Manger, dieses Mal das "Vater unser" in den Mittelpunkt gestellt. Das wichtigste Gebet der Christenheit mit seinen nur 56 Worten wird mit neun Liedbeiträgen interpretiert.
Das Auftaktlied "Gott, unser Schöpfer" des 1946 geborenen ungarndeutschen Komponisten und Organisten Zslot Gardonyi stellt hohe Anforderungen an die Mitwirkenden, "denn die Melodie wandert durch die Stimmen", so Manger. Die Orgelbegleitung übernimmt Matthias Faller.
Jeder entwickle eine eigene Vorstellung, wie das Werk klingen solle und auch innerhalb der Stimme "muss es stimmen", erklärt Manger dazu. Auf dem Weg zum richtigen vierstimmigen Klang hilft dabei nur: üben, üben, nicht entmutigen lassen. Diesen Rat geben langjährige Chormitglieder auch allen "Neuen".
Zur Chorgemeinschaft stoßen jährlich zwei, drei Interessenten dazu. Es dürften gerne auch mehr sein – doch es spricht für den Chor, dass, "wer den Schritt wagt, auch hängenbliebt", freut sich die in Sachen Organisation engagierte Melanie Neininger. So wie sie bringen inzwischen viele nicht nur ihre musikalischen Talente ein.
Texte von Bärbel Reismann
Bettina Briegel, die Vorsitzende, hat unter anderem das Plakat entworfen, in dem "Vater unser" in zwölf verschiedenen Sprachen vorkommt. Texte zum "Vater Unser" hat die studierte Theologin Bärbel Reismann zusammengestellt. Zu "Dein Reich komme" benennt sie das Gefühl der Hilflosigkeit angesichts von Krieg, Terror, Gewalt und Not, aber auch das Versprechen, alles zu tun, um die Welt menschlicher und "gottgefälliger" zu machen. "Weil der Himmel uns braucht", singt dazu der Chor. Dem Kirchenchor ist es ein wichtiges Anliegen, nicht nur seine musikalische Bandbreite auszubauen und zu präsentieren, sondern eben auch christliche Glaubensinhalte aufzugreifen und einem möglichst großen Publikum nahezubringen.
Und wer weiß, vielleicht bleiben nach dem Konzert am 25. Oktober, an dem auch die Gruppe "Tanzlust" unter Leitung von Veronika Keller mitwirkt, die ein oder andere Melodie mit seiner ganz besonderen Aussage auch hängen.
Die Auswahl ist vielfältig, darunter auch Ensemblestücke wie "You’ve got a friend". Und Freunde hat der Kirchenchor Pfaffenweiler viele. Das zeigt der alljährliche Besuch des Konzerts zur Kirchweih hoffentlich auch dieses Jahr.