Die Weigheimer Feuerwehrleute befreiten mit einem Druckbelüfter den Keller des Übungsobjekts von Qualm. Foto: Schlenker Foto: Schwarzwälder-Bote

Abteilung übt an Wohnhaus für den Ernstfall / Zusammenarbeit der Trupps funktioniert

Von Ulrich Schlenker VS-Weigheim. Im Unterschied zu einem Ernstfall wussten die Weigheimer Feuerwehrleute bei ihrer Hauptübung im Voraus, wohin sie ausrücken müssen. Bei einem simulierten Kellerbrand zeigten sie, dass auf sie Verlass ist.

Drei Personen wurden aus einem verrauchten Gebäude gerettet. Kommandant Volker Degener kommentierte die Jahresübung für Schaulustige über Lautsprecher. Aus dem Keller eines Gebäudes in der Mühlhauser Straße qualmte es kräftig. Mit Atemschutzgeräten ausgerüstete Feuerwehrleute trugen zwei Gerettete aus dem verrußten Keller und brachten eine Frau mit einer Steckleiter über den Balkon in Sicherheit. Ein Trupp sicherte den Verkehr ab.

Die Gruppenführer Knut Maaser und Markus Lemke leiteten unter den Augen von Gesamtkommandant Markus Heinzelmann den Einsatz. Ihre Trupps gingen die Aufgaben in gebotener Eile, aber ohne Hektik an. Mit Masken geschützte Brandbekämpfer drangen zur Suche der Vermissten in den Keller ein.

Der Wassertrupp verlegte mit Unterstützung des Schlauchtrupps Leitungen. Der Maschinist richtete sein Augenmerk auf die Geräte im Fahrzeug. Ein angeschlossener Druckbelüfter sorgte zügig für klare Sicht im Keller. Ein Wäschetrockner war in Brand geraten – so lautete die Übungsannahme. Abteilungskommandant Degener ließ sich über die Schultern schauen. Mitglieder der Jugendwehr hätten mit Disconebel den Rauch simuliert, verriet er. Bei den aus den Räumen geretteten Personen handelte es sich mit Anna Klein und Jana Klapper um Feuerwehrnachwuchs. Für die mit einer langen Leiter über den Balkon aus dem Haus befreite Nicole Stilz aus Schönwald war es nicht das erste Mal, dass sie sich bei einer Übung retten ließ. Die mit Jugendleiter Manuel Dettling befreundete Jugendrotkreuzlerin bekannte: "Beim Abstieg aus der Höhe des Balkons haben mir doch ein wenig die Hände gezittert." Für die in den Keller eingedrungenen Jens Schuler und Simon Korherr war es nach ihren Angaben ein komisches Gefühl, im Disconebel eines fremden Raums die eigenen Hände nicht mehr vor den Augen zu sehen.

Volker Degener dankte Familie Dechant, die ihr Haus zur Verfügung gestellt hat. Es sei von Vorteil, wenn die Feuerwehr nicht nur in bekannten Gebäuden wie dem Kindergarten übe. Verstärkung könne die Feuerwehr gebrauchen, rührte der Kommandant bei den 50 unter Regenschirmen harrenden Zuschauern die Werbetrommel. Die unter ihnen weilende Ortsvorsteherin Ursula Mosbacher zeigte sich über die funktionierende Feuerwehrabteilung zufrieden.