Zu Notfall- und Akutmedizin informierten sich 30 Ärzte im Schwarzwald-Baar-Klinikum Foto: Klinikum Foto: Schwarzwälder-Bote

Notaufnahme: Ärzte aus ganz Deutschland informieren sich in Villingen-Schwenningen

Premiere am Schwarzwald-Baar-Klinikum: Curriculum zum Zusatzweiterbildungskurs Interdisziplinäre Notaufnahme Ärzte aus ganz Deutschland informieren sich in Villingen-Schwenningen

Schwarzwald-Baar-Kreis. Was es sonst erst zwei Mal in Leipzig und Hannover beziehungsweise Aachen gab, konnte jetzt erstmals in Villingen-Schwenningen und Ulm angeboten werden: das Curriculum für die Zusatzweiterbildung Interdisziplinäre Notaufnahme gemäß der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). Insgesamt 14 Tage – mehrere Tage im April und Ende Juni – beschäftigten sich 30 Ärzte aus dem gesamten Bundesgebiet im Schwarzwald-Baar Klinikum mit Themen der klinischen Notfall- und Akutmedizin. "Überall in Deutschland nimmt die Bedeutung der interdisziplinären Notaufnahmen zu", weiß Bernhard Kumle, Direktor der Zentralen Notaufnahme am Schwarzwald-Baar Klinikum in Villingen-Schwenningen. "Die Wege der Patienten haben sich verändert. Anders als früher kommen heute die meisten ungeplanten Patienten und Notfälle über die Zentrale Notaufnahme ins Haus: Die Patientenzahlen steigen, die Krankheitsbilder sind vielfältig, und häufig muss es sehr schnell gehen. Umso wichtiger ist es, dass das ärztliche Personal speziell für die Arbeit in einer Notaufnahme vorbereitet und gut ausgebildet ist."

In Kooperation mit dem Bundeswehrkrankenhaus Ulm ist es Kumle gelungen, die Blockkurse – das Curriculum besteht aus mehreren Modulen und deckt ein Spektrum an Notfällen aus allen Fachgebieten ab –, erstmals in Süddeutschland und an nicht-universitären Krankenhäusern anzubieten. Ärzte aus dem ganzen Bundesgebiet haben an den beiden Modulen im April und Ende Juni im Schwarzwald-Baar Klinikum teilgenommen: Neben Erkrankungen der inneren Organe ging es unter anderem um Schockbehandlung, Schmerztherapie, Atemwegssicherung, Bewusstseinsstörungen, Schwindel oder Herz-Lungen-Wiederbelebung. Hilfreich und anschaulich war dabei beispielsweise das sehr praktische Training mit der Dummy-Puppe in der Simulation.

Wertvolle Informationen zu organisatorischen Themen und zum Management einer Zentralen Notaufnahme rundeten das Angebot ab. "Das Curriculum kam sehr gut an: Die Nachfrage und das Interesse bei den Teilnehmern waren sehr groß. Der Kurs war innerhalb von wenigen Stunden ausgebucht", erzählt Kumle.

"Noch ist die Zusatzweiterbildung nicht in die Weiterbildungsordnung aufgenommen. Aber ich kämpfe dafür, dass die Landesärztekammer die Weiterbildung in Baden-Württemberg zeitnah beschließt."