Neubau für sechs Kindergartengruppen: In der Wilhelmspflege sollen bald vier Gruppen der evangelischen Kirchengemeinde und zwei des Deutschen Kinderschutzbundes untergebracht werden. Archivfotos: Kratt Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausschuss: Investitionen in Wilhelmspflege und St. Elisabeth / Stadt strebt einheitliche Förderquote an

Den Neubau der Kindergärten Wilhelmspflege und St. Elisabeth in Schwenningen hat der Jugendhilfeausschuss weiter auf den Weg gebracht. Freude herrschte gerade auch bei den Pfarrern, dass die Stadt die lang gehegten Pläne für die beiden kirchlichen Einrichtungen nun in die Tat umsetzt.

VS-Schwenningen. Während bei der von der evangelischen Kirche betriebenen Wilhelmspflege die Stadt als Eigentümerin das Projekt realisiert, tritt bei St. Elisabeth die katholische Kirche als Bauträger auf und erhält einen Zuschuss von 80 Prozent. Zwischendurch sei zwar im Gespräch gewesen, dass ein Investor den Neubau der Wilhelmspflege übernimmt, mangels geeignetem Grundstück schlage die Stadt nun doch den ursprünglichen geplanten Weg ein und nehme alles selbst in die Hand, stellte Oberbürgermeister Rupert Kubon fest. Bis 2018 solle der Neubau stehen, steckte er den Zeitrahmen ab. Vorgesehen ist, den Kindergarten zu einem Familienzentrum auszubauen und Platz für vier Gruppen der evangelischen Kirchengemeinde und zwei Gruppen des Kinderschutzbunds zu schaffen. Und die ebenfalls als Familienbegegnungszentrum konzipierte Einrichtung St. Elisabeth bietet auch Räume für sechs Gruppen.

Während die Ausschussmitglieder grundsätzlich diese Pläne befürworteten, gab es eine längere Debatte über die künftige Beteiligung der Stadt an den Betriebskosten aller Kindergärten in freier Trägerschaft. Hieß es doch in der Beschlussvorlage, bei der Wilhelmspflege die Übernahme von 100 auf 97 Prozent zurückzufahren. Durch die mit den einzelnen Trägern ausgehandelten Verträge gebe es in der Doppelstadt verschiedenste Vereinbarungen, bei denen die Kostenübernahme eine Spanne von 90 bis 100 Prozent umfasse, erläuterte Stefan Assfalg, Leiter des Amtes für Schule, Bildung und Sport. Angestrebt sei, Zug um Zug diese individuellen Regelungen durch einen einheitlichen Wert zu ersetzen und in Standardverträgen eine Förderquote von 97 Prozent bei allen Einrichtungen festzugelegen.

Um Transparenz zu gewinnen und Zahlen vergleichen zu können, forderten einige Ausschussmitglieder eine Aufstellung der Kosten für alle Kindergärten in städtischer und freier Trägerschaft. Dies sei bereits in Arbeit, sicherte Assfalg zu, Zahlen zu liefern.

Für beide Bauvorhaben gab es schließlich grünes Licht bei jeweils einer Enthaltung. Und sowohl der katholische Pfarrer Michael Schuhmacher als auch Alfred Zahn vom Kinderschutzbund lobten die fairen und offenen Verhandlungen mit dem Team um Assfalg, die zu diesen positiven Ergebnissen geführt hätten.