Foto: Eich

Wieder Zusammenstoß an Stumpenkreuzung zwischen Nordstetten und Kappel. Autofahrer verletzt.

Villingen-Schwenningen - Wann wird hier endlich gehandelt? Während Politik und Verwaltung weiterhin überlegen, wie der Unfallschwerpunkt "Stumpenkreuzung" entschärft werden kann, kracht es dort erneut. Ein Autofahrer wurde verletzt.

Es war nur eine Frage der Zeit, nun ist es wieder passiert: An der Stumpenkreuzung, auf der Kreisstraße zwischen Nordstetten und Kappel, hat es gestern Morgen erneut einen Unfall gegeben.

Der aktuelle Vorfall: Als die Einsatzkräfte nach dem Zusammenstoß, der gegen 7.45 Uhr passiert war, an der Einsatzstelle eintrafen, stellte sich schnell heraus: Der Unfall spielte sich nach dem üblichen Muster ab.

Nach Angaben der Polizei wollte ein 51-jähriger Ford-Fahrer, der mit einem Anhänger von Obereschach her an die Kreuzung heranfuhr, in Richtung Weilersbach weiterfahren. An der dortigen Stopp-Stelle übersah er hierbei einen – von Villingen kommenden – schwarzen Mazda. Es kam zu einer heftigen Kollision in dessen Verlauf beide Unfallfahrzeuge auf den Grünstreifen geschleudert wurden. Umgerissen wurden hierbei auch zwei Verkehrsschilder – eins davon hatte man erst kürzlich nach dem vergangenen Unfall neu aufgestellt.

Während der Unfallverursacher unverletzt blieb, musste der 38-jährige Mazda-Fahrer vom Rettungsdienst, der mit einem Rettungswagen und dem First Responder aus Weilersbach an der Einsatzstelle war, versorgt werden. Er wurde anschließend zu weiteren Untersuchung in das Klinikum gebracht.

Während der Bergungsarbeiten blieb die Kreisstraße im Berufsverkehr komplett gesperrt. Der Sachschaden beträgt 6000 Euro.

Die bisherigen Überlegungen: Seit 2013 haben sich an dieser Stelle nun bereits elf Unfälle ereignet, alle sind von Verkehrsteilnehmern aus Richtung Obereschach verursacht worden, die die Stoppstelle nicht beachtet hatten. Eine kleine Verkehrskommission mit der Stadt VS und dem Polizeipräsidium kam schließlich zur Entscheidung, dass "der Sicherheitsgewinn mit der Anlage eines Kreisverkehrs am größten und nachhaltigsten wäre".

Gleichzeitig sprach sich die Stadt gegen eine Sperrung der Straße Richtung Weilersbach aus – man befürchtet, dass sich der Verkehr dann auf die anderen Zufahrten verteilen würde – insbesondere auf die erst kürzlich beruhigte Straße "Zur Zolltafel".

Doch die vom Straßenbauamt des Landkreises, das für die Kreisstraße zuständig ist, beauftragte Planung wurde vom Kreistagsausschuss für Umwelt und Technik abgelehnt. Man sah die Kosten in Höhe von 545 000 Euro als zu hoch an.

Das weitere Vorgehen: In der Ausschusssitzung für Umwelt und Technik schlug die CDU derweil vor, an der dortigen Stelle einen Blitzer aufzustellen. Gleichzeitig wurden alle Beteiligten aufgefordert "schnellere und kostengünstigere Alternativlösun-gen" zur Beseitigung des Unfallschwerpunktes zu finden. Insbesondere die Stadtverwaltung wurde hierbei in die Pflicht genommen – sie wäre für die Realisierung einer permanenten Geschwindigkeitskontrolle zuständig.

Dort erklärt man, dass das Bürgeramt Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt habe, "es wurde auch scharf gemessen", wie Pressesprecherin Madlen Falke gegenüber dem Schwarzwälder Boten betont. Derzeit sei man dabei, die Ergebnisse auszuwerten. Man sei außerdem "im ständigen Gespräch mit der Polizei", ausgearbeitete Vorschläge gibt es vonseiten der Stadt jedoch noch nicht. "Zumal das Landratsamt über dortige Bautätigkeiten entscheidet", erklärt Falke.

Diskussionen: Auf der Facebook-Seite des Schwarzwälder Boten Villingen-Schwenningen kamen wieder Diskussionen auf, manche können nicht verstehen, wie es hier zu Unfällen kommen kann. Ein Leser fragt hierbei, warum – nachdem sich der Unfall nach dem gleichen Muster abspielte – nicht einfach die Straße in Richtung Weilersbach gesperrt wird. "Wer sich da noch über weitere Lösungen Gedanken macht, macht sich nach meiner Meinung auch etwas ›lächerlich‹", erklärt er.

Eine andere findet, dass die Strecke "allgemein gefährlich" sei – wenn man von Obereschach nach links in Richtung abbiegen würde, sei das "genauso gefährlich." Der aktuelle Vorfall wird die weiteren Diskussionen also sicherlich wieder anheizen.