Schülerinnen der Königsfelder Zinzendorfschulen packten beim Aufbau der Ausstellung "Was nicht sein darf im Franziskanermuseum an. Foto: Zieglwalner Foto: Schwarzwälder-Bote

War Requiem: Vernissage und Diskussion

Villingen-Schwenningen (maz). Die Eröffnung der Ausstellung "Was nicht sein darf – Der Wahnsinn des Krieges in Wort und Bild" und das Podiumsgespräch "Kirche und Schützengraben" stehen heute, Freitag, 30. September, im Rahmen des Themenschwerpunkts "Nie wieder" im Franziskaner Kulturzentrum in Villingen auf dem Programm.

Die Eröffnung der Ausstellung mit Werken von Jugendlichen, die sich im Vorfeld der Aufführung von Benjamin Brittens "War Requiem" mit den Schrecken des Kriegs auseinandergesetzt haben, beginnt um 18.30 Uhr. Zu sehen sind Arbeiten von Schülern der Zinzendorfschulen Königsfeld sowie des Gymnasiums Am Hopbühl und der St. Ursula-Schulen aus Villingen. Die Umrahmung übernimmt der Oberstufenchor der Rudolf-Steiner-Schule aus Schwenningen.

Im Anschluss geht es beim Podiumsgespräch mit Beiträgen aus Theologie, Friedensforschung und Psychologie ab 20 Uhr um die Brisanz der Texte im "War Requiem". Brigitte Güntter, Pfarrerin in Schwenningen, stellt ihre Beobachtungen zur Theologie in diesem außergewöhnlichen Werk vor und spricht von der "Würde der Untröstlichkeit".

Christian Keller, Dekan in Rente und Mitglied bei "Aktion Sühnezeichen Friedensdienste", geht auf das Gewaltpotential im Christentum, wie überhaupt in patriarchalen Religionen, ein und stellt dar, wie die alttestamentlichen Friedensvisionen und der Impuls der Bergpredigt dagegen stark zu machen wären.

Ulrich Pfaff, Friedensaktivist in Oberndorf, gibt Einblicke in die Verstrickungen in aktuelle Kriege durch die hiesige Rüstungsindustrie und berichtet von Eindrücken aus 200 Jahren "Kirche im Schatten der Waffenschmiede".

Stefan Würfel, Leiter der Psychologischen Beratungsstelle Tuttlingen und Schwenningen, erinnert daran, dass im Menschen nicht nur der Agressionstrieb sondern ebenso auch ein Gemeinschaftstrieb lebendig ist, , dass Strategien zur gewaltfreien Kommunikation erlernbar sind und dass die Hörer des "War Requiem" trotz allem "friedenshandwerkstauglich" sind. Esther Kuhn-Luz, Pfarrerin in Rottweil, sorgt als Anwältin des Publikums für Klärung und Zuspitzung.