Vollbesetzt war die Neue Tonhalle beim Auftaktkongress Effiziente Wärmenetze. Foto: Strohmeier Foto: Schwarzwälder-Bote

Zukunft: Fachkongress Energieregion in der Neuen Tonhalle / Alternativen diskutiert

Woher kommt in Zukunft die Energie, aber vor allem die Wärme? Dies war die zentrale Frage bei der Auftaktveranstaltung Energie Region. Dafür haben sich Institutionen von Konstanz bis Achern und von Lörrach bis Pforzheim zusammengeschlossen.

Schwarzwald-Baar-Kreis. 160 Teilnehmer und einige Aussteller fanden sich am Freitag in der Neuen Tonhalle ein, um über das Zukunftsthema zu sprechen. Schirmherr war Landesumweltminister Franz Untersteller. Ziel des Projektes ist es, mehr Nahwärmenetze aufzubauen, dafür werden die Berater zur Verfügung gestellt, Workshops durchgeführt, Akteure zusammengebracht, Potenzial ermittelt und einiges mehr.

Die Begrüßung erfolgte durch Landrat Sven Hinterseh und im Namen der Stadt durch Ulrich Köngeter, dem Geschäftsführer der Stadtwerke Villingen-Schwenningen (SVS). Der Landrat betonte, Wärmenetze seien kein neues Thema, aber das Potenzial sei noch nicht ausgereizt. Im Kreisgebiet werden neun solcher Anlagen betrieben, als Beispiel nannte er Bruggen wie auch Niedereschach. An dieser sind seinen Angaben zufolge 235 Haushalte angeschlossen, in einem Jahr werden 3000 Tonnen Co2 eingespart. Seit den 1990er Jahren sei man in dem Bereich unterwegs.

Im Bezug auf die regenerativen Energiequellen nannte er 20 Windräder, die in Betrieb seien sowie 13, deren Genehmigungsverfahren abgeschlossen sei. Über 15 sei noch nicht abschließend entschieden, dazu gäbe es 43 Biomasseanlagen sowie die gleiche Zahl an Wasserkraftanlagen, die Strom erzeugten. Auch bei Solaranlagen sei man Spitze.

Ulrich Köngeter erinnerte anschließend daran, dass bereits im Jahr 2000, also vor dem Inkrafttreten des EEG, bereits ein Projekt zur Förderung von Photovoltaikanlagen angeschoben wurde. In den 1990er Jahren wurde bereits ein Blockheizkraftwerk (BHKW) im Schilterhäusle gebaut und aktuell wird in vier Bauabschnitten im Friedrichspark ein weiteres gebaut. Insgesamt Betreibt die SVS 16 Wärmezentralen und die dazugehörenden Netze, ein weiteres werde auf dem Mangin-Gelände geplant.

Minister Franz Untersteller, der aus Stuttgart angereist war, verdeutlichte, wie wichtig es sei, sich von den fossilen Brennstoffen und von der Atomkraft zu lösen. Man werde dadurch unabhängiger von Staaten, die in Krisenregionen liegen und es sei eine Chance auf eine Energieversorgung, die Generationengerecht sei. Die Kinder hätten nicht das Problem von Ödland als Hinterlassenschaft vom Braunkohleabbau und sie müssten sich keine Gedanken über strahlenden Müll machen. Er zeigte sich überzeugt, wenn hier die Energiewende erfolgreich ist, dann werden es andere Länder kopieren.

Es gelte die Energiegewinnung aus Wind- und Sonnenkraft auszubauen und Wärmenetze sinnvoll zu planen. Hier sieht er die Kommunen in der Pflicht, da diese die Übersicht hätten. Er nannte das Beispiel Dänemark, dort seien die Kommunen gesetzlich zu solchen Planungen verpflichtet.

Den ganzen Tag ging es direkt oder indirekt um das Thema Wärme. Ursula Eicker von der HfT Stuttgart referierte noch über das Thema "Wie werden wir in Zukunft heizen?", am späten Vormittag und nachmittags gab es verschiedene Workshops.