Mittendrin beim Umzug in München: die Stadtharmonie Villingen mit den Goldhaubenfrauen. Foto: Stadtharmonie Foto: Schwarzwälder-Bote

Brauchtum: Stadtharmonie nimmt am Trachten- und Schützenumzug des Oktoberfestes in München teil

Sonntagabend, 21.30 Uhr, Haus der Musik im Villinger Klosterring – das Große Orchester der Stadtharmonie Villingen mit dem Spielmannszug ist wohlbehalten aus München zurück.

VS-Villingen. Angefangen hatte alles mit einer detaillierten Bewerbung für den Trachten- und Schützenumzug. Die angenommene Bewerbung war der Start für eine umfangreiche Vorbereitung. Am Umzug selbst wollten sich alle gut präsentieren – musikalisch und optisch. Patrik Metzger, Vize-Vorsitzender der Stadtharmonie, und sein Team leisteten hervorragende Arbeit.

Die Trachten für die Musiker des Orchesters und des Spielmannszuges mussten "organisiert" werden. Jana Metzger hatte als Inventarverwalterin alle Hände voll zu tun – das Erscheinungsbild sollte perfekt sein. Marschproben waren dazu natürlich auch notwendig.

Gut gerüstet und mit großer Vorfreude starteten Orchester und Spielmannszug mit den im Festprogramm auch so angekündigten "Goldhaubenfrauen" am Samstag um 9 Uhr am Haus der Musik. Am Steuer des doppelstöckigen Busses der Firma Petrolli saß kein geringerer als Musiker Theo Volk. Einige starteten später mit Privatautos, es gab genügend Platz für Gepäck, Instrumente und die große Anzahl der Musiker. Gegen 14 Uhr war nach einer Pause auf der Strecke schließlich Kloster Andechs am Ammersee erreicht. Marvin Singer hatte eine Führung organisiert. Es war genügend Zeit, auch das berühmte Bier zu genießen.

Um 18 Uhr wurde Lenggries erreicht. Die Jugendherberge war gut organisiert, Patrik Metzger hatte hier ganze Arbeit geleistet. In Zusammenarbeit mit der Leitung der Jugendherberge waren noch einige Plätze in einem Hotel reserviert. Mit einem typischen Schwarzwälder Vesperteller bedankte sich die Stadtharmonie bei den Herbergseltern. Sebastian Vitt hatte sich darum gekümmert – im Gasthaus Altwirt war das Abendessen für immerhin über 80 Personen organisiert. Doch im Blick auf den frühen Start am Sonntag suchten die meisten bald ihre Zimmer auf.

Gespannte Erwartung am Sonntagmorgen: Alle in Tracht, für den Umzug bereit, die restlichen Sachen verstaut, ging es um 7 Uhr los. Um 8.30 Uhr mussten die Villinger am Aufstellungsort sein. Der Busparkplatz an der Großmarkthalle war zügig erreicht, und es wuselte schon von Trachtengruppen und Musikkapellen. Shuttlebusse brachten alle zu den Aufstellungsplätzen: Steinsdorfstraße zwischen Hausnummer 5 und 6 war der Platz für die Umzugsnummer 48 der Stadtharmonie.

Organisatoren des Festrings München waren vor Ort und gaben die letzten Informationen. Es begann das Warten – verkürzt durch Abspielen und Singen des Katerliedes. Leichter Nieselregen machte alles nicht angenehmer. Mit einiger Verspätung ging es dann los – und wie. Zügig in den Zug eingereiht: "Stadtharmonie Villingen mit Spielmannszug im Gleichschritt – Marsch".

Maximilianstraße, Residenzstraße, Odeonsplatz/Feldherrnhalle, Kardinal-Faulhaber-Straße, Promenadenplatz, Stachus, Kaiser-Ludwig-Platz, Esperantoplatz – große Straßen, großer Aufmarsch. Inzwischen hatte der Nieselregen aufgehört, die Sonne schien. Überall an der immerhin sieben Kilometer langen Strecke standen Menschen, keine Lücken, an vielen Stellen Tribünen, mehrere Reihen. Und mittendrin die "Stadtharmonie Villingen mit Goldhaubenfrauen", so die offizielle Bezeichnung. Das war das Große Orchester der Stadtharmonie Villingen unter der Stabführung des Dirigenten Mario Mosbacher, voraus der Spielmannszug mit Tambour Peter Schmid, voraus die Vereinsfahne, getragen von Marcel Rohrer, begleitet von Villinger Trachtenträgerinnen und ganz voraus der Täfelebue Henry Greif, ebenfalls in der Villinger Tracht, ausgeliehen vom Kollegen von der Katzenmusik Dominik Schaaf.

Das war ein imposantes Bild. Die Zuschauer applaudierten begeistert, fotografierten. Der Umzug kam fast nie zum Stehen, die Musik war gefordert: Spielmannszug und Orchester spielten so gut wie ohne Unterbrechung – sieben Kilometer lang: Musketier-Marsch, Marsch des York’schen Korps, Regimentsgruß und der Erzherzog-Albrecht-Marsch – in den mächtigen Straßen immer wieder Gänsehaut.

Auf der Wiesn ging es zum Schluss in das Festzelt "Marstall" zu Hendl und Bier, wohlverdient. Um 16.30 Uhr startete die Rückfahrt wieder an den Großmarkthallen, müde waren alle, aber voller Stolz: Ein hervorragendes Bild abgegeben, in München eine schöne Zeit zusammen erlebt.