Fritz Engelhardt (rechts) und Manfred Büch (links) von der DEHOGA ehren die Siegerinnen der baden-württembergischen Jugendmeisterschaft: Nina, Beck, Lisa Dieterle, Stephanie Dreher (Öschberghof) und Marina Gerspach (von links). Foto: Dehoga Foto: Schwarzwälder-Bote

Auszubildende vom Öschberghof in Donaueschingen siegen bei Jugendmeisterschaften

Schwarzwald-Baar-Kreis (bn). Alle vier Jahre ist die Landesberufschule für das Hotel- und Gaststättengewerbe VS Ausrichter der Jugendmeister-schaften des baden-württembergischen Gastgewerbes (Dehoga). Zwei Tage lang traten 100 Auszubildende im dritten Lehrjahr und in fünf Berufen gegeneinander an.

Am Ende fanden sich drei Azubis vom Öschberghof in Donaueschingen in den Siegerlisten wieder: Stephanie Dreher siegte bei den Restaurantfachleuten, Leonie Holl wurde Dritte. Bei den Köchen belegte Carsten Gambeck ebenfalls Rang drei.

Rund 100 Teilnehmer waren zum theoretischen Teil der Jugendmeisterschaft angetreten. 40 davon qualifizierten sich für die praktischen Prüfungen in den Berufsgruppen Koch, Restaurantfach, Hotelfach und Systemgastronomie. In der Abschlussprüfung ähnlichen Aufgaben mussten die jungen Damen und Herren unter 25 Jahre beweisen, dass sie unter anderem Cocktails mixen, Verkaufsgespräche auf englisch führen, Veranstaltungen planen, Weine dekantieren, Fehler bei der Zimmerabnahme erkennen, Blumengestecke anfertigen, flambieren, Tische eindecken und natürlich – die Köche – ein Viergängemenü aus einem vorgegebenen Warenkorb zaubern können. Die Sieger waren am Ende ausschließlich weiblich, wie schon Luzia Schmid und Carolin Höfert, die es im letzten Jahr bis zur Deutschen Meisterschaft gebracht haben und diesmal als Zuschauer dabei waren.

Der größte Nachwuchswettbewerb der Branche wird seit drei Jahrzehnten veranstaltet und hat derzeit vorrangig die Aufgabe, die Talfahrt der Ausbildungszahlen zu stoppen. Fritz Engelhardt, Dehoga-Landespräsident, macht keinen Hehl daraus, dass der Fachkräftemangel im Hotel- und Gaststättengewerbe das derzeit drängendste Problem darstelle. 2014 ging die Zahl der Ausbildungsverhältnisse um 4,4 Prozent zurück. Ende April 2015 gab es laut Arbeitsagentur 3114 unbesetzte Stellen in Hotellerie und Gastronomie, 70 davon allein im Kreis.

Manfred Büch, Vorsitzender der Dehoga-Fachgruppe Berufsbildung kann diesem beunruhigenden Umstand auch etwas Positives abgewinnen: "Für Jugendliche ist die Chance, einen Ausbildungsplatz zu finden, heute besser denn je". Die Bezahlung könne mit 830 Euro im dritten Lehrjahr durchaus mit anderen Branchen mithalten. Richtig sei, dass man in der Freizeit- und Konsumbranche auch abends und am Wochenende arbeiten müsse, "wir arbeiten aber nicht länger", so Büch.