Ausschuss: Probleme an den Sonderschulen

Schwarzwald-Baar-Kreis (ewk). Die Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ), früher Sonderschulen, wurden mit Förderschwerpunkten weiterentwickelt. Die Folge ist, wie auch an anderen Schultypen, ein gravierender Lehrermangel. Im Bildungsausschuss des Kreistages stand das bedrängende Problem am Montag auf der Tagesordnung.

Die Umsetzung von Förderangeboten wie lebenspraktische Themen, Trainingswohnen, Mobilitätstraining, Reittherapie, psychomotorische Angebote oder Berufsorientierung, integrative Betreuungsangebote und Trainings im Bereich Berufs- und Arbeitsmarktorientierung erfordert deutlich mehr Lehrpersonal. Dazu kommen steigende Standards und wachsende Ansprüche der Eltern.

Eine Veränderung der Schülerlandschaft, zunehmende Autismusfälle und Verhaltensstörungen, quer einsteigende traumatisierte Flüchtlingskinder ohne Gruppensozialisation haben die Anforderungen an die Kollegen stark gewandelt, erläuterte der Rektor der Carl-Orff-Schule in Villingen, Michael Fraas.

Mit dem Wahlrecht, nach dem Eltern ein Kind mit Förderbedarf an einem SBBZ oder einer allgemeinen Schule anmelden können, steigt der Bedarf an betreuendem Personal. Bei laufenden Veränderungen durch Mutterschutz, Pensionierungen, Erkrankungen, Burn out und Zusatzaufgaben mochte die Leiterin des Staatlichen Schulamtes Donaueschingen, Sabine Rösner, sich im Ausschuss nicht auf genaue Zahlen festlegen. Bei den unterschiedlichen Schulen liege die Personaldeckung zwischen 80 und 110 Prozent. In den nächsten Wochen wird das Schulamt 20 Lehrerstellen ausschreiben. "Wir werden die nicht besetzen können", ist die Einschätzung von Rösner. Möglicherweise werde man Kollegen aus dem allgemeinen Schulbereich an die SBBZ versetzen müssen. Im Amt sei man bemüht, den "Ringtausch" zwischen Region und Schularten so verträglich wie möglich zu gestalten. Es werde aber nicht ausreichen, alle Schulen komplett auszustatten.