Kommunales: Ortsumfahrung aussichtlos

Villingen-Schwenningen. Die Ortsumgehung Marbach/Brigachtal soll zu einer Verkehrsentlastung der beiden Ortschaften führen. Vor zwei Jahren wurde eine erste Machbarkeitsstudie für die Umsetzung vom städtischen Gemeinderat in Auftrag gegeben. Im Technischen Ausschuss am Dienstagabend wollte dann aber noch nicht einmal jemand die Ergebnisse der zweiten Machbarkeitsstudie hören. Denn eines ist bei dieser herausgekommen, was die Umsetzung nahezu aussichtslos erscheinen lässt: Kosten in Höhe von knapp 45 Millionen Euro.

Die angedachte Landstraße würde damit rund 20 Millionen Euro mehr kosten, als der Ausbau der Bundesstraße 27, wie Oberbürgermeister Rupert Kubon vorrechnete. Die Kosten müsste allerdings das Land tragen und nicht die Stadt, da es sich um eine Landesstraße handeln würde. Und dennoch waren die Stadträte größtenteils der Meinung von Bürgermeister Detlev Bührer, der sagte: "Die Umsetzung erleben wir nicht, und wahrscheinlich noch nicht einmal die jetzigen Mitglieder des Jugendgemeinderats, sofern diese in den Gemeinderat der Stadt wechseln."

Klar war für das Gremium, dass in dieses Projekt kein Geld mehr gesteckt werde. In der Sitzung wurde dennoch beschlossen, dass die Pläne für die Straße beim Land eingereicht werden sollen. Das allerdings, war vielmehr eine solidarische Aktion mit den Nachbargemeinden, die wie auch der Kreistag, sich bereits mehrheitlich für die Einsendung beim Ministerium ausgesprochen hatten. OB Kubon hält die Umsetzung für absolut unrealistisch und plädierte sogar dafür, die Maßnahme erst gar nicht weiter zu verfolgen.

Kritik an der Machbarkeitsstudie und dem Vorschlag, nun alles in den Papierkorb zu werfen, gab es von Ernst Reiser. "Wir dürfen nicht vergessen, dass die Studie auch Geld gekostet hat", knapp 34 000 Euro übrigens, "weshalb wir es uns nicht erlauben können, das Projekt einfach aufzugeben."