Katharina Mayer: aus der Serie "getürkt". Fotos: Galerie Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung: Führung mit Galeriegespräch am Sonntag

VS-Schwenningen. Aufgrund der großen Nachfrage nach einer öffentlichen Führung in der Ausstellung "Desperate Housewives? Künstlerinnen räumen auf" lädt die städtische Galerie am morgigen Sonntag, 30. Oktober, 11 Uhr, wieder zum Galeriegespräch in das Lovis-Kabinett ein.

"Meine Oma hat früher auch Kopftuch getragen. Das war auf dem Land selbstverständlich. Und keine Frau ging früher zur Messe, ohne dass ihr Haar bedeckt war", erinnerte sich eine Besucherin vor den Werken der Rottweiler Künstlerin Katharina Mayer, "und heute regen sich die Menschen auf, wenn Muslima Kopftücher tragen!" Eine andere Besucherin berichtet von Beschwerden, die ihr zugetragen wurden, dass Alice Musiol mit knapp 200 seriellen Häusern aus Toast-Brot gefertigt doch "arg respektlos mit Lebensmittel" umgehe. Darf Kunst dies? Und was ist los in unserer Gesellschaft, was haben wir heute für ein Bild von der Hausfrau? Hat sich dieses Rollenbild verändert zu dem unserer Mütter und Großmütter? Die Kunsthistorikerin Ursula Köhler wird zu den unterschiedlichsten Fragen, die 27 Künstlerinnen zum Thema "Das Rollenbild der Hausfrau im 21. Jahrhundert" stellen, Auskunft geben.

"Diese Ausstellung lockt sehr unterschiedliche Zielgruppen in unser Haus", freut sich Galerieleiter Wendelin Renn. "Neben Einzelbesuchern, die aus Frankfurt, München oder aus der Schweiz anreisen, vielen Frauen-Gruppen und auch zahlreiche männliche Besucher, waren die Berufsschüler der Metzger und Fleischfachverkäufer begeistert von der Ausstellung. Auch die Berufsschulkasse der Friseure hat sich bereits angesagt."

Noch bis 4. Dezember ist die Ausstellung zu Gast in der Neckarstadt. Dann wird sie an der letzten Station im staatlichen Textil- und Industriemuseum in Augsburg gezeigt. Der Eintritt ist frei, eine Führung kostet 1 Euro.