In Mühlhausen wird weiter gebaut: Die Maßnahmen am Elternhaus von Reiner Schorer sind laut Stadtverwaltung durch die Einigung zwischen den beiden Parteien genehmigt. Foto: Pohl Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Der monatelange Zwist ist laut Stadt vom Tisch / Auktionator wartet "nur noch" auf den Vertrag

Der Unternehmer Reiner Schorer hat seit mehr als einem Jahr dafür gekämpft, sein Elternhaus am Schwenninger Stadtrand umbauen zu dürfen. Nun gibt es eine Einigung mit der Stadtverwaltung und es wird bereits weiter gebaut.

VS-Schwenningen. Lange Zeit herrschte Ruhe auf dem Grundstück an der Auffahrt zur Bundesstraße 27 bei Mühlhausen. Doch nun wird wieder gebaut. Wie die Stadtverwaltung auf Anfrage des Schwarzwälder Boten mitteilt, gehe auch alles mit rechten Dingen zu. Denn: "Es kam im Fall Schorer zu einer Einigung mit der Stadt", sagt Pressesprecherin Oxana Brunner. Ohne auf Vertragsdetails eingehen zu wollen, ergänzt sie: "Die erforderlichen Arbeiten für einen Wiederaufbau dürfen umgesetzt werden." Der Inhaber des Pfand- und Auktionshauses in Schwenningen habe eine "öffentlich-rechtliche Vereinbarung unterzeichnet", so Brunner. Reiner Schorer bestätigt dies gegenüber unserer Zeitung, will aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts über die Details dieser Vereinbarung preisgeben. "Ich warte noch auf den gegengezeichneten Vertrag vonseiten der Stadt."

Die Hintergründe

Reiner Schorer hatte bereits bauliche Veränderungen an dem auf der Gemarkung Mühlhausen stehenden Haus, in dem seine Eltern früher lebten, vornehmen lassen. Doch dann wurde der Bau vonseiten der Bauaufsichtsbehörde eingestellt. Schorer wurde vorgeworfen, ohne Genehmigung gebaut zu haben. Zudem sei das Gebäude in den 50er-Jahren ohnehin nur als "Hühnerstall" genehmigt worden. Schorer entgegnete damals, dass das Haus in den vergangenen 60 Jahren stets als Wohnhaus genutzt und vermietet wurde. Vorerst ohne Erfolg, denn der Bau blieb eingestellt und der Streit zwischen Verwaltung und Schorer eskalierte.

Erst stoppte der Unternehmer sein Vorhaben, den Bärenkeller an der Villinger Straße zu modernisieren und zu einer Szenekneipe umzubauen, dann kündigte er an, sein Pfandhaus in der Sturmbühlstraße an seinen Mitarbeiter Patrick Wiehl zu übergeben und mit dem Firmensitz des Auktionshauses in der Alleenstraße Villingen-Schwenningen noch 2017 zu verlassen. Doch bei allen angedrohten Konsequenzen führte er weiterhin Gespräche mit der Stadt. Sicherlich nicht zuletzt weil Schorer immer wieder betonte, dass es sich bei seinem Elternhaus um "eine Herzensangelegenheit und sehr emotionale Geschichte" handele.

Unerwartete Wende

So war der Stand der Dinge im Juli. Dass sich nun Mitte November das Blatt wendet und beide Parteien Einigkeit erzielen konnten, war zwischenzeitlich nicht abzusehen, wie Reiner Schorer in der Vergangenheit immer wieder gegenüber dem Schwarzwälder Boten betonte. Was ihn letztlich doch dazu bewogen hat, die Vereinbarung zu unterschreiben und welche Kompromisse er möglicherweise eingehen musste, möchte er im Moment noch nicht sagen. "Wenn die Stadt öffentlich bestätigt, dass es eine Einigung gibt, wird die schriftliche Ausarbeitung sicherlich demnächst bei mir ankommen. Erst dann werde ich mich gegebenenfalls zu Inhalten der geschlossenen Vereinbarung mit der Stadt äußern", sagt Schorer.

Ende gut, alles gut?

Es bleiben vorerst die Fragen: Was wird Reiner Schorer nach dieser Einigung tun – privat wie geschäftlich? Was ist mit den angedrohten Konsequenzen? Sind diese hinfällig, oder wird er unabhängig von dem erreichten Ziel, zukünftig mit seiner Frau im elterlichen Haus wohnen zu können, geschäftliche Entscheidungen treffen? "Darüber muss und werde ich mir Gedanken machen", sagt Reiner Schorer.