Freuen sich über die erste Ausstellung im Gewölbekeller des Abt-Gaisser-Hauses (von links): Spitalfond-Mitarbeiter Sorin Dutceac, Künstler Josef König und Spitalfonds Geschäftsführer Günter Reichert. Foto: Strohmeier Foto: Schwarzwälder-Bote

Abt-Gaisser-Haus: Erste Ausstellung in historischem Ambiente

Villingen-Schwenningen (wst). Die erste Ausstellung im Gewölbekeller des Abt-Gaiser-Hauses findet am kommenden Wochenende statt. Beginn ist mit einer Vernissage am Freitag, 4. Dezember, um 18 Uhr. Die Ausstellung ist Samstag und Sonntag jeweils von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Josef König aus Schwenningen nennt seine Ausstellung Holz und Ton, und genau diese beiden Materialien stehen auch im Mittelpunkt seines Schaffens.

Geboren unweit von Prag, kurz vor dem Zweiten Weltkrieg, musste er zunächst eine Elektrotechnikerausbildung machen. Nach dem Militärdienst ging es dann doch auf die Kunstschule. Interesse hat der damals junge Mann für das Material Ton schon deswegen, da sein Onkel ein bekannter Keramikkünstler war und er in dessen Werkstatt ein- und ausging. 1984 hatte König seine letzte Ausstellung in seinem Heimatland. Die kommunistische Landesführung forderte jedoch, dass er seine Tonskulpturen "Die Heilige Familie" trennen musste. Er musste sie mit "Ein Mann" und "Eine Frau mit Kind" betiteln. Auch die Pieta musste er umbenennen in "Tod eines Soldaten". Dies und andere Vorkommnisse bewogen ihn, zusammen mit seiner Frau und den Kindern aus Tschechien auszureisen. Er musste jedoch so gut wie alles zurücklassen. Nur seine "Heilige Familie" konnte sein Bruder später zu ihm nach Deutschland schmuggeln.

In der Region hatte er in den vergangenen Jahren bereits mehrere Ausstellungen. Den Tipp für den Gewölbekeller im Franziskaner bekam er von einem Pfarrer. Josef König fragte nach, ob eine Ausstellung möglich sei und bekam die Zusage. Günter Reichert, der Geschäftsführer des Spitalfonds, zeigte sich sehr erfreut über die Möglichkeit erstmals eine Vernissage im Abt-Gaisser-Haus ausrichten zu können und würde sich über weitere freuen.

Der Künstler wird zur Verkaufsausstellung in die beiden Räume rund 80 Werke mitbringen. Im Sommer arbeitet er in der Garage, im Winter in seinem Keller.

Seine Inspiration bekommt er aus der Bibel, der griechischen Mythologie und einfach aus dem Leben.