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Konversionsfläche: Start des Bieterverfahrens in der nächsten Woche / 37 000 Quadratmeter zur Verfügung

Einer der größten stadtnahen Konversionsflächen wird ab der kommenden Woche verkauft – dann startet nämlich das Bieterverfahren für das Lyautey-Areal. Zum Verkauf steht eine Fläche von 37 000 Quadratmetern, die nur als Ganzes veräußert wird.

Villingen-Schwenningen. Bislang schlummert das Gelände vor sich hin, nachdem bereits 1995 der Rückzug des französischen 19. Jägerregiment begann. Abgesehen von einer kurzzeitigen Unterbringung von Soldaten der Panzerkompanie 550 aus Immendingen im Jahr 2000 hat sich hier bislang nicht viel getan – lediglich der Verfall der Gebäude schreitet voran.

Nachdem bereits im vergangenen Jahr klar wurde, dass auch ein mögliches Containerdorf für bis zu 1000 Flüchtlinge dort nicht mehr untergebracht werden soll, konnte man seitens der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) den Verkauf forcieren. Dieser soll nun beginnen.

Wie Claus-Jürgen Treutle von der Bima-Sparte Verkauf auf Anfrage des Schwarzwälder Boten erklärt, werden entsprechende Informationen zum Bieterverfahren ab dem 16. Juni veröffentlicht, einen Tag später dann auch in der regionalen Presse. Mit zum Areal gehören unter anderem die denkmalgeschützten Gebäude entlang der Kirnacher Straße, ein früherer Antreteplatz sowie weitere Entwicklungsflächen – genug Entfaltungsmöglichkeiten also für zukünftige Projekte.

Da die Stadt nicht von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch macht, können private Investoren die Chance nutzen, um das Gelände im Bieterverfahren zu kaufen. Seitens der Verwaltung ist man derzeit noch dabei, einen Bebauungsplan für das gesamte Gebiet, zu dem auch noch Teile des ehemaligen Saba-Geländes gehören, zu erstellen. Seitens der Pressestelle heißt es, dass dieser voraussichtlich nach der Sommerpause zur Satzung gebracht werden kann. Durch das Bebauungsplanverfahren solle "eine planungsrechtliche Neuordnung dieses Gebietes angestrebt" werden.

So sieht man ein Konzept mit einer gemischten Nutzung vor – neben Dienstleistungs- und Büronutzungen sowie Verwaltungseinrichtungen auch "sonstigen Gemeinbedarfsnutzungen für ein urbanes stadtnahes Wohnquartier".

Mit inbegriffen ist hierbei nicht nur die aktuell über die Bima angebotene Fläche, sondern darüber hinaus ein Teil des Lyautey-Areals zwischen dem Gewerbepark und den früheren französischen Kasernen, das im Februar 2014 bereits an die Richter-Gruppe veräußert wurde.

Hier möchte das Niedereschacher Unternehmen Werner Wohnbau, wie bereits berichtet, ein Wohnprojekt realisieren. Nach Angaben von Werner Wohnbau umfasst das Bauvorhaben bislang 19 Reihenhäuser mit jeweils 136 Quadratmetern Wohnfläche. Mit dem Bau möchte man, so heißt es in der Projektbeschreibung der Baufirma, noch in diesem Jahr beginnen. Die Fertigstellung der ersten Häuser solle dann, je nach Baufortschritt, bereits im kommenden Jahr sein.

Allerdings, so stellt die städtische Pressesprecherin Oxana Brunner klar, sei die Zulässigkeit dieser Bauvorhaben nicht nur vom Bebauungsplan abhängig: "Für den nördlichen Bereich ist zum Beispiel zunächst die Erschließungsstraße durch den Eigentümer herzustellen, damit die Grundstücke überhaupt erschlossen sind." Wann diese gebaut werden kann, ist jedoch noch nicht klar. Jedenfalls solle die Straße zum ehemaligen Saba-Gelände führen. Unumgänglich scheint dabei, so deuten dies die veröffentlichten Lagepläne von Werner Wohnbau für diesen Bereich an, der Abriss einer oder mehrerer Gebäude im dortigen Innovationspark.

Brunner erklärt jedoch auch, dass ebenfalls für den südlichen Lyautey-Teil, der nun zum Verkauf steht, einige "inhaltliche Fragen" zu klären sind. "Hier müssen sicherlich auch noch vertragliche Regelungen getroffen werden", führt die Pressesprecherin aus. Dies sei jedoch erst möglich, wenn das Bieterverfahren abgeschlossen ist und die Stadt dann einen Ansprechpartner für das 37 000 Quadratmeter große Areal hat.