Ein Helios-Werbeplakat aus den 30er-Jahren darf nicht fehlen. Robert Urtic von der Helios-Marketingabteilung (links) händigt es Michael Hütt aus. Fotos: Streck Foto: Schwarzwälder-Bote

Uhrenindustriemuseum: Aufbau zur Ausstellung "Hidden Champions" / Mehr als 100 Firmen präsentieren sich

Seit Montag zeigen die Hidden Champions im Uhrenindustriemuseum ihr Gesicht. Die gleichnamige Ausstellung über die Industrie und Industriegeschichte in der Stadt wird von 20. Mai bis 24. September zu sehen sein.

VS-Schwenningen. Es sollen die "verborgenen Helden" gerade im Jubiläumsjahr zur Ersterwähnung von Schwenningen, Tannheim und Villingen vor 1200 Jahren mit dem Motto "Aufbruch – Wege in die Zukunft" ins öffentliche Licht rücken. Dabei sei es nicht leicht gewesen, allen gerecht zu werden, meinte Michael Hütt von den städtischen Museen.

Entlang der "Produktionsstraße" präsentieren sich neun Firmen als "Hauptdarsteller". Sie seien nach ihrer Größe ausgesucht worden. Dazu zählen Continental, Isgus, Kendrion, Kübler, die Hochschulen, denn ohne das Fachkräftepotenzial vor Ort sei die Industrie aufgeschmissen, meinte Hütt, Maico, Waldmann, Aptar Airless Dosierspender und Helios.

In der Ausstellung zeigen sie ihre "verborgenen" Produkte, die Firma Kübler zum Beispiel die Kurzzeitmesser, die für die Antriebstechnik von Windrädern unerlässlich sind oder das biodynamische Licht für das moderne Büro der Firma Waldmann. Die Firma Continental stellt den modularen Busfahrerarbeitsplatz aus.

Die wenigsten Menschen dürften heute noch wissen, warum der Ventilatorenhersteller Helios (griechisch: Sonne) seinen Namen trägt, denn er erzeugt Wind und kein Licht. Doch die Ursprünge des Schwenninger Traditionsunternehmens in den 20er-Jahren liegen in der Herstellung von Fahrradbeleuchtung, erst später wurden Ventilatoren hergestellt.

Neben den großen seien alle Firmen, die mehr als 20 Mitarbeiter haben und produzieren, angefragt worden, so Hütt. Die Recherche habe sich als nicht einfach erwiesen, da auf keine fertige Liste habe zurückgegriffen werden können. Mehr als 100 Firmen haben Hütt und seine Mitarbeiter herausgefunden, die zur Industrie der Stadt gehören. Für jede ist eine "Visitenkarte" erstellt worden, die in der Ausstellung gezeigt werden. Sieben Betriebe wollten sich zusätzlich an der Ausstellung beteiligen. Sie erhielten entlang der "Produktionsstraße" Platz zur Vorstellung. So steht neben einer silbernen Kuckucksuhr ein Motorkühlerblock. Dies sei der Reiz der Ausstellung, meint Michael Hütt, Verschiedenartiges auf engem Raum begutachten zu können.

Dass die Industrie nach der Uhrenkrise längst nicht platt sei, werde durch die Fülle der Betriebe deutlich, die hier produzieren. VS sei nach wie vor Industriestandort. Der Schwarzwald-Baar-Kreis verfüge über die höchste Industriedichte in Baden-Württemberg, auch, wenn dies nicht auf den ersten Blick zu erkennen ist mit den vielen Hidden Champions.