Die Theater-AG "Junge Truppe" des Villinger Gymnasiums am Romäusring führten an zwei Abenden im Fidelis-Gemeindesaal "Till Eulenspiegel" in einer eigenen Bearbeitung auf. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Schulen: Theater-AG "Junge Truppe" geht der Geschichte von Till Eulenspiegel auf den Grund

Die Theater-AG "Junge Truppe" des Gymnasiums am Romäusring hat sich nahezu selbstständig auf den Weg gemacht, das Verhalten eines "Till Eulenspiegel" zu betrachten und in Form eines szenischen Theaterstücks dem Publikum zur Bewertung zu präsentieren.

VS-Villingen. Dabei beschränkten sich die 25 Fünft- bis Siebtklässler nicht nur auf die Bühne des Gemeindesaales der Fideliskirche, sondern nahmen den ganzen Raum in Anspruch mit dem Ergebnis, dass das Publikum "mittendrin statt nur dabei" saß.

Ursache steht schnell fest

Der Geschichte vom sich herumtreibenden Schelm Till Eulenspiegel, der im 14. Jahrhundert angeblich seinen Mitmenschen das Leben schwer machte, ihnen aber an Geisteskraft, Durchblick und Witz überlegen war, suchten die Schüler auf den Grund zu gehen. Eine Ursache seines zumeist bösartigen Witzes stand für sie schnell fest: Till muss als kleiner Junge gehänselt, verlacht und isoliert worden sein.

In seiner bunten Weste unschwer zu erkennen, steht Till Eulenspiegel in jeder Kurzszene im Mittelpunkt, ist hier mal ein Malergeselle, der, wie ihm geheißen, die Fenster und nicht deren Rahmen streicht, dort ein Wunderheiler, der allen kranken Heilung verspricht, wofür er aber den Schwächsten von ihnen opfern müsse, oder ein Verkäufer, der die Anweisung seines Chefs zu genau nimmt und den Kunden tatsächlich "Honig ums Maul schmiert". Am Schluss fasziniert die Gerichtsszene, in der sowohl Till als auch die Bürgerschaft auf der Anklagebank sitzt.

Ist es richtig, jemandem um sein ganzes Vermögen zu bringen, indem man ihm einen Streich spielt? Ist es richtig, dass man jemanden ausgrenzt und sich über ihn lustig macht? Ist es richtig, über Jahre hinweg einen Rachefeldzug zu planen, nur weil einem als Kind Schlechtes widerfuhr?

Das Publikum sah sich in den beiden Aufführungen am Dienstag- und Mittwochabend getäuscht, wenn es auf Antworten darauf wartete. "Das überlassen wir eurem Urteil", schlossen die Schüler.

Die Lehrer Rico Knothe und Dominika Mrugala haben die Proben zu "Till Eulenspiegel" ein Dreivierteljahr begleitet, die Schüler aber "machen lassen", wie Knothe am Ende sagte und hinzufügte: "Ich finde, sie haben eine bemerkenswerte Leistung abgeliefert."