Niederes Tor: Mitglieder lehnen Projekt ab

Villingen-Schwenningen (maz). Die Meinung der Mitglieder hat für den Geschichts- und Heimatverein Villingen (GHV) den Ausschlag gegeben, sich endgültig von der Rekonstruktion des Niederen Tors zu verabschieden. Eine interne Abstimmung habe gezeigt, dass die Mehrheit das Projekt ablehnt, erklärte der Vorsitzende Werner Echle gestern. Diese Entscheidung hatte er zusammen mit dem zweiten Vorsitzenden Andreas Flöß am Mittwochabend in einer Pressemitteilung bekannt gegeben.

Nach Umfrage zieht Geschichtsverein den Vorschlag zurück

Die Mitglieder hätten die Möglichkeit gehabt, entweder übers Internet oder schriftlich ihre Stimme abzugeben. Und da habe sich gezeigt, dass eher die Kritiker überwiegen. Seit Wochen hat die Idee des Architekten Andreas Flöß, das Niedere Tor an seinem ursprünglichen Standort in einer Stahlkonstruktion wieder aufzubauen, für Diskussionen gesorgt. Seit dem Abbruch im Jahr 1847 ist es das einzige Element, das der perfekt erhaltenen Struktur einer Zähringerstadt fehlt. So hatte Flöß den Plan entwickelt, diese Lücke zu schließen und den städtebaulichen Charakter sichtbar zu machen.

Dass er durchaus auf ein anderen Ergebnis gehofft hat, gibt Echle zu. Doch es habe ihn angesichts der Debatte nicht überrascht. Er selbst hätte das Projekt gerne in die Tat umgesetzt, mit einem Förderverein an der Seite, der für das Sammeln von Spenden und die Finanzierung zuständig gewesen wäre. Doch Geld sei noch nicht geflossen. Die Arbeit in den vergangenen Wochen habe er gerne gemacht, betont Echle. "Es war eine interessante Erfahrung, wie die Menschen auf diesen Vorschlag reagiert und wie sich manche für ihn eingesetzt haben." Er habe in dieser Zeit viele Gespräche geführt und verschiedene Einschätzungen gehört. Die Bandbreite habe von begeisterter Zustimmung bis zu völliger Ablehnung gereicht. Nun ziehe der Verein die Konsequenz aus dem Meinungsbild und verfolge die Pläne nicht weiter.