SSC Schwenningen: Nachwuchsskirennläufer Lukas Krauss gewinnt zum zweiten Mal den DSV-Schülercup
Er kann sein Glück immer noch nicht richtig fassen: Zum zweiten Mal hintereinander hat Lukas Krauss vom SSC Schwenningen den U12-Schülercup des Deutschen Skiverbands gewonnen. Auch in diesem Jahr wartet als Belohnung ein Treffen mit Skistar Felix Neureuther.
VS-Schwenningen. Ab und zu huscht ihm ein Lächeln über sein gebräuntes Gesicht, wenn er sich die Videos von seinen Meisterschaftsrennen am vorletzten Wochenende auf dem großen Bildschirm noch einmal anschaut. Dass er in seiner Altersklasse ins Finale und somit unter die 64 besten deutschen Nachwuchsskiläufer kommen wird, darauf hatte der zwölfjährige Lukas Krauss natürlich spekuliert. Doch dass er sogar den ersten Platz aus dem Vorjahr wiederholen kann, damit habe er nicht gerechnet, sagt er und sein Lächeln wird größer.
Lukas Krauss ist bereits seit einigen Jahren erfolgreicher Nachwuchsrennläufer des Skiclubs Schwenningen und hat sich spätestens seit dem Sieg des Schülercups im vergangenen März einen Namen im Deutschen Skiverband gemacht. Aus den Ergebnissen des Cups rekrutieren sich nämlich die Kader-Athleten des DSV.
Die bisherige Saison sei jedoch nicht ganz ideal verlaufen, so Lukas, mitunter habe er sein Material umstellen müssen. Die Baden-Württemberg-Qualifikation für das Schülercup-Finale habe er nur knapp gewonnen. "Ich hatte mir ein bisschen mehr erwartet", kommentiert der ehrgeizige Schüler des Deutenberg-Gymnasiums. "Was ist, wenn ich beim Finale nicht so gut bin wie beim letzten Mal?" – diese Frage sei dem Zwölfjährigen zu Beginn des dreitägigen Wettbewerbs im bayrischen Sudelfeld stets durch den Kopf geschossen.
Denn besonders die Konkurrenz vom bayrischen Skiverband sei wieder sehr stark gewesen. Mit einer gesunden Mischung aus Anspannung und Selbstvertrauen sei er beim ersten Wettkampftag am Start des Riesenslaloms gestanden. "Ich bin locker reingegangen", meint Lukas. Und diese Lockerheit zeigt sich auch in dem Video, das von den beiden Renndurchgängen im Hintergrund läuft. Das Resultat: Sieg am ersten Tag. "Da war ich ganz schön erleichtert." Tag 2 des Schülercups: vier Technik-Übungen mit verschiedenen Schwungradien. Hierbei, so fährt Lukas fort, seien die unterschiedlichen Schneeverhältnisse die größte Herausforderung gewesen. Während der Schnee am Vormittag noch richtig gefroren gewesen sei, hätte er nachmittags mit schwerem Schnee zu kämpfen gehabt. "Es war nicht gerade cool, die Kurzschwünge in den sulzigen Schnee zu setzen." Im Video werden Lukas enorme Streck- und Beugebewegungen deutlich. Trotzdem kann er auch in dieser Disziplin einen Sieg einfahren.
40 Punkte Vorsprung auf die Gegner: Beim Parallelslalom am dritten Tag habe ihm nicht mehr viel passieren können, berichtet das Nachwuchstalent. So habe auch ein kurzer Ausrutscher in den Schnee den Gesamtsieg nicht gefährdet, sagt Lukas und schmunzelt, als er die beiden Läufe nochmals anschaut.
Die anschließende Siegerehrung habe er sehr genossen. "Ich war richtig happy." Denn was als Belohnung auf ihn wartet, kennt er bereits aus dem vergangenen Jahr: die Teilnahme am Nachwuchscamp von Profirennläufer Felix Neureuther. Renntraining im Schnee, Koordinationstraining mit Parcours im Grünen, Auszeit und Spaß im Hallenbad: "Dieses Wochenende werde ich wohl nie vergessen", meint Lukas rückblickend.
Auch wichtige Tipps habe Profi Neureuther dem Nachwuchs im vergangenen April an die Hand gegeben: Nicht zu verbissen sollten die Rennläufer an den Sport herangehen, denn die Schule sei immer noch das wichtigste. Und noch etwas habe Lukas Krauss von seinem Idol gelernt: "Die Freude, dass wir im Schnee stehen, soll immer erhalten bleiben". Und auch wenn noch weitere Rennen in dieser Saison auf dem Programm stehen, werde Lukas diesen Tipp beherzigen – unter anderem beim gemeinsamen Osterskiurlaub mit der Familie. Dann werde er sich nach Herzenslust im Gelände austoben.