Musik: Thomas A. Schneider vollendet siebten Band mit Notensätzen des österreichischen Cansoniers
In den vergangenen vier Jahren hat der Musiker und Schauspieler Thomas A. Schneider aus Villingen sechs Notensatz-Bände mit Liedern des österreichischen Kabarettisten Georg Kreisler im renommierten Schott-Verlag herausgegeben.
Villingen-Schwenningen. Der siebte Band liegt fertig vor und wartet nun auf seine Veröffentlichung. Am achten arbeitet er gerade. "Da bin ich in den letzten Zügen", meint der Vielarbeiter Schneider. Wenn dieser Band vollendet ist, liegen 220 Lieder, also zwei Drittel der 350 Chansons Kreislers, vor. Schneider geht allerdings davon aus, dass in diversen Privatbesitzen noch mehr Noten vorhanden sind. Er schätzt, dass Kreisler bis zu 1000 Lieder geschrieben hat. Der größte Bestand an Kreislersnoten ist in der Akademie der Künste in Berlin verwahrt, woraus er schöpft.
"Das würde ich gerne abrunden"
Auch, wenn der Schott Verlag die Veröffentlichung des siebten Bands für ein halbes Jahr auf Eis gelegt hat, ist Schneider fest entschlossen, die beiden noch ausstehenden Bände auf den Markt zu bringen. Mit dem achten Heft wären alle Themenbereiche durchgearbeitet. "Das würde ich gerne abrunden." Außerdem müsse bei den Veröffentlichungen Kontinuität bestehen.
Der erste Band erschien vor drei Jahren, die anderen in kurzen Abständen danach. Thomas A. Schneider hat mit seiner Arbeit erstmals das Werk Kreisler im Notensatz verlegt. Bislang gab es fast keine Notensätze der Kreisler-Lieder, nur Studioaufnahmen. Drei Jahre nach der Veröffentlichung des ersten Bandes wurde Schneider für sein Werk bei der Frankfurter Buchmesse mit dem Preis der Best Edition ausgezeichnet.
Eine Unterstützerin seiner Arbeit hat er durch die Witwe des Künstlers, Barbara Kreisler. Sie bemühe sich gerade, dass die weiteren Hefte veröffentlicht werden und stehe im Kontakt zum Schott Verlag.
Er hoffe, dass durch seine Arbeit Georg Kreisler von seinem Image des Liedes "Tauben vergiften im Park" enthoben werde. Die Notensatz-Bände werden vor allem von Profi-Sängern und Schauspielern nachgefragt. Aus der Fachwelt erhalte er nur positive Rückmeldungen für seine übersichtliche und gut leserliche Aufbereitung der Noten.
Seit zehn Jahren Arbeit mit Kirchenchören
Eine Beziehung zu den Liedern Kreislers hat Schneider, der in der doppelstädtischen Musik- und Schauspielszene längst kein Unbekannter mehr ist, schon im Alter von 25 Jahren aufgebaut. Damals sang er als junger Schauspieler das Lied "Der General", was auch in seinen Bänden aufgeführt ist. Der freischaffende Künstler hat sich zwar mit der Veröffentlichung der Kreisler-Werke auf den Notensatz konzentriert, ist darüber hinaus vielseitig engagiert. Seit gut zehn Jahren leitet Schneider den Kirchenchor in Niedereschach und seit acht Jahren den in Fischbach.
Ebenfalls seit zehn Jahren versieht er Orgeldienste in der Kirche in Brigachtal. Kreisler-Chansons gehörten zwar nicht unbedingt in das Repertoire der Chöre, aber es stünden schon weltliche Lieder auf dem Programm, so Schneider.
Viele Jahre lang hat er als Dozent für den Blasmusikverband Schwarzwald-Baar bei den sogenannten Silberlehrgängen gearbeitet und war für Musiktheorie im Bereich Gesang zuständig.
