Der Tierschutzverein Villingen-Schwenningen warnt Hundehalter vor Giftködern. Foto: Symbolfoto: Schuh

Spaziergänger finden manipulierte Leckerli in Schwenninger Garten. Polizei bittet um Hinweise.

VS-Schwenningen - Unglücklicher Zufall oder gezielte Attacke? Vergangenen Freitag hat der Tierschutzverein auf seiner Facebookseite auf einen Giftköderfund aufmerksam gemacht. Auf den Tag genau vor einem Jahr hatte es bereits eine ähnliche Meldung gegeben.

Seit vergangenem Freitag sind viele Schwenninger Hundehalter wieder in Alarmbereitschaft: Auf seiner Facebookseite hatte der Tierschutzverein Villingen-Schwenningen auf Giftköderfunde im Schopfelenweg und im Stockäcker aufmerksam gemacht.

Exakt ein Jahr zuvor hatte es bereits eine ähnliche Meldung gegeben. Handelt es sich um einen unglücklichen Zufall oder um eine gezielte Attacke? "Vielleicht ein jährlicher Vergeltungsschlag", mutmaßt eine Hundehalterin in dem sozialen Netzwerk.

"Es ist schon wirklich ein erstaunlicher Zufall", sagt auch Theresia Lydia Schonhardt, stellvertretende Vorsitzende des Tierschutzvereins Villingen-Schwenningen. Dass es sich bei den Vorfällen um den gezielten Angriff ein und desselben Täters handelt, will sie nicht ausschließen. "Leider bekommen wir immer wieder Meldungen über Giftköder", weiß sie zu berichten. Um die Hundehalter zu warnen, verbreitete der Verein diese dann unter anderem auf Facebook. Mehr als 350 Mal wurde der Beitrag dort geteilt, um auf die Gefahr aufmerksam zu machen: "Oft wird das Gift in Fleischkügelchen oder Wurst getarnt", erklärt Schonhardt.

In Fleisch gewickelte Rasierklingen gefunden

Doch auch Rasier- und Messerklingen werden in den vermeintlichen Leckerli versteckt. Hundebesitzerin Jaqueline Eck ist schockiert darüber, dass jemand ihren Tieren schaden möchte. In ihrem Garten im Stockäcker hatten Spaziergänger in der vergangenen Woche mehrere in Fleisch gewickelte Rasierklingen gefunden.

Für Ecks vierjährigen Husky Kovu und den zweijährigen Staffordshire Bullterrier Blue stellen diese getarnten Leckerli eine große Gefahr dar. "Die Hunde spielen oft im Garten", erzählt sie. "Wir haben zwar mehrfach alles abgesucht – aber die Köder sind schwer zu finden." Bis zu fünf Mal die Woche kontrolliere sie das Grundstück – "aber, wenn da nachts jemand etwas reinwirft, bekommen wir es natürlich nicht mit." Deswegen sei die Familie nun umso vorsichtiger.

Im Ernstfall Not-OP oder sogar Einschläferung

Denn im Ernstfall können sowohl Giftköder als auch Rasierklingen den Hunden schweren Schaden zufügen. "Leider ist es schon oft vorgekommen, dass Tiere nach einem solchen Vorfall notoperiert oder eingeschläfert werden mussten", sagt Lydia Theresia Schonhardt vom Tierschutzverein.

Auch dem Polizeipräsidium Tuttlingen ist diese Problematik bekannt, immer wieder kommt es dort zu Anzeigen. In jüngster Zeit seien jedoch keine Vorfälle von Giftködern bekannt, wie Pressesprecher Dieter Popp mitteilt. "Deswegen werden die Tierhalter gebeten, die Vorfälle bei der Polizei zu melden und zur Anzeige zu bringen", sagt er.