Weniger glücklich gelöst ist die Situation an der Kreuzung Wieselsberg-/Milanstraße. Verkehrsteilnehmer aus Richtung Nordring (rechts) erkennen nur schlecht, dass eine Durchfahrt an dieser Stelle links von der Verkehrsinsel möglich ist. Foto: Eich

Nächste Herausforderung auf der Straße. Auch Speditionen und Einsatzkräfte sind wenig glücklich.

VS-Villingen - Keine Woche, nachdem der Nordring halbseitig gesperrt wurde, werden die Verkehrsteilnehmer in Villingen mit der nächsten Baustelle konfrontiert und stehen vor neuen Herausforderungen.

Für einige LKW- und Autofahrer hat der Morgen nicht gut begonnen. Ohne jegliche Ankündigung haben gestern die Arbeiten an der Kreuzung Wieselsberg-/Milanstraße begonnen. Hintergrund: Für die Ansiedlung des Möbelgiganten XXXLutz am Vorderen Eckweg werden umfangreiche Straßenbauarbeiten durchgeführt. Diese hätten eigentlich im Juni beginnen sollen, mussten jedoch zwei Mal verschoben werden.

Nun ging es los – allerdings mehr als holprig. Gesperrt wurde die Zufahrt von der Milanstraße auf die Wieselsbergstraße – und somit auch die Verbindung von der Bundesstraße 33 an der Mc-Donalds-Abfahrt in Richtung Schwenningen, Trossingen und Autobahn 81. Ein entsprechender Umleitungsvermerk wurde jedoch den Vormittag über vermisst. Die Folge: Fahrzeuge standen vor der Baustelle an der Tankstelle in einer Sackgasse und mussten sich einen anderen Weg suchen. Erst später wurde die zusätzliche Umleitung an der Bundesstraße ausgeschildert.

Doch nicht nur das: Für die Baustelle muss zudem auf der Wieselsberstraße der Fahrstreifen zum Ausfädeln vom Nordring her in Richtung Milanstraße und Bundesstraße gesperrt werden. Abbiegen ist nur in einem scharfen Winkel nach der dortigen Verkehrsinsel möglich (siehe Bild). Eine entsprechende Beschilderung, dass das Abbiegen an dieser Stelle erlaubt ist, ist jedoch nur für den Gegenverkehr aus Richtung Innenstadt gut erkennbar. Die Folge: Viele Autofahrer fahren weiter in Richtung Innenstadt und suchen vergeblich eine Umleitung.

Den täglichen Wahnsinn auf den Villinger Straßen müssen neben Pendlern insbesondere die im Gewerbegebiet Auf Herdenen ansässigen Speditionen miterleben. Carsten Brunner, Geschäftsstellenleiter von DB Schenker, kann selbst ein Lied vom derzeit herrschenden Verkehr singen: "Morgens merke ich es auch selber – das war vor allem am Anfang der Nordring-Sperrung ganz extrem."

Mittlerweile hätten sich vor allem die Autofahrer andere Wege gesucht, beispielsweise durch Weilersbach. Eine Möglichkeit, die seine Fahrer nicht haben: "Wir müssen die offizielle Umleitung nutzen, da kommt es natürlich zu Verzögerungen." Überhaupt sei es mit dem Verkehr in Villingen aufgrund der Vielzahl der Baustellen derzeit "sehr schwierig" und "ziemlich geballt". Aber Brunner gibt auch zu Bedenken: "Es ist ja gut, dass die Straßen gemacht werden."

Nicht ganz einfach ist die Situation auch für diejenigen, die im Notfall schnellstmöglich von A nach B kommen müssen – die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei. "Wir erhalten grundsätzlich die entsprechenden verkehrsrechtlichen Anordnungen – bei großen Baustellen auch schon im Vorfeld, da wird an Stellungnahmen beteiligt sind", erklärt Thomas Barth , Revierleiter bei der Polizei in Villingen.

Bevor die Umleitung eingerichtet wird, werden die Beamten mithilfe eines Umleitungsplanes informiert, auf dem auch die jeweilige Dauer der Maßnahmen vermerkt ist. Barth: "Wir müssen uns momentan also häufiger andere Wege suchen." Auch deshalb, weil die Polizisten an bestimmten Strecken mit Staus und zähflüssigen Verkehr konfrontiert werden, die im Einsatzfall hinderlich sind. "Wir sind zum Beispiel sehr froh, wenn die B 33 wieder offen ist", so der Revierleiter.

Denn das würde nicht nur das Leben der Einsatzkräfte, sondern auch der übrigen Autofahrer und der Bewohner entlang der Umleitungsstrecke erleichtern. Zumindest sein Wunsch kann wohl bald erfüllt werden – schließlich soll in den nächsten Tagen die Freigabe der Bundesstraße erfolgen. Bei allen anderen Baustellen gilt: Viel Geduld, Zeit und Nerven mitbringen.