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Schweizer Fans zünden während Partie VfB Stuttgart gegen St. Gallen Bengalos. Auch in der Stadt gibt's Ärger. Mit Video

VS-Villingen - Etwa 50 Schweizer Fußballfans haben am Samstagnachmittag in Villingen die Polizei beschäftigt. Die Gruppe war zu einem Freundschaftsspiel des VfB Stuttgart gegen den FC St. Gallen ins ebm-papst-Stadion mit der Bahn angereist.

Im Vorfeld des Fußballspiels zwischen den befreundeten Vereinen VfB Stuttgart und dem FC St. Gallen war ein reger Austausch zwischen den deutschen und schweizer Sicherheitsbehörden, sowie mit Vertretern der Vereine geführt worden.

Bis zum Samstagnachmittag war nichts bekannt, dass Ultras das Spiel in Villingen besuchen werden. Die Polizei ging eigentlich von einem friedlichen und reibungslosen Verlauf aus. Die Schweizer Fußballfans waren überraschend kurz vor dem Spiel, gegen 13.15 Uhr, mit einem Regionalzug angereist und zogen danach unter Polizeibegleitung vom Bahnhof aus durch die Innenstadt in Richtung Friedengrund.

Einige dieser Fans brannten auf dem Weg durch die Innenstadt mehrfach Bengalos ab. Im Bereich der Tankstelle an der Vöhrenbacher Straße war es kurz zu Streitigkeiten zwischen Verkehrsteilnehmern und Fans, die auf der Fahrbahn liefen, gekommen. Im Stadion setzten die Schweizer das Abbrennen von Bengalos fort.

Bereits vor Spielende hatte die Gruppe das Stadion verlassen und sich unter Polizeibegleitung auf den Weg in Richtung Bahnhof begeben. Auch auf der Strecke zum Bahnhof war es aus der Menge heraus immer wieder zum Abbrennen von Bengalos und anderen pyrotechnischen Gegenständen gekommen.

Bis zur Abfahrt ihres Zuges hielten sich die Fans noch für etwa eine Stunde in einer Gaststätte an der Ecke Färberstraße/Romäusring auf. Die Polizei musste dort wegen Streitigkeiten kurz eingreifen. In diesem Zusammenhang wurden jetzt Ermittlungen wegen des Verdachts einer Fundunterschlagung eingeleitet - ein Schweizer Fan hatte ein auf dem Boden liegendes Handy an sich genommen. Personen- oder Sachschäden sind bislang nicht bekannt geworden.

Zusammen mit der Bundespolizei, Beamten des Polizeipräsidiums Einsatz sowie des Präsidiums Tuttlingen und des örtlichen Reviers waren insgesamt 45 Beamte im Einsatz. Die Bundespolizei begleitete ab 19 Uhr die Schweizer während der Zugfahrt bis zur Grenze. Während der Vorkommnisse in der Stadt sowie im Stadion liegen der Polizei umfangreiche Videoaufzeichnungen vor, auf den insbesondere Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz dokumentiert wurden.

Das Polizeirevier Villingen hat die Ermittlungen aufgenommen und wird in den nächsten Tagen die Auswertung des Bildmaterials vornehmen, um in Zusammenarbeit mit den Schweizer Sicherheitsbehörden die in Frage kommenden Tatverdächtigen identifizieren zu können.