Eine "heiße und sehr anspruchsvolle" Hauptübung der Feuerwehr Tannheim gemeinsam mit dem Roten Kreuz beanspruchte alle bis zum Anschlag. Foto: Zimmermann Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehr: Rettungskräfte rücken in früheres landwirtschaftliches Gebäude in Stankertstraße ein

Die Hauptübung der Tannheimer Feuerwehr in der Ortsmitte neben der Turn- und Festhalle war bei herrlichem Kirbe-Wetter ein großer Publikumsmagnet.

VS-Tannheim. Angenommen wurde, dass in dem früheren landwirtschaftlichen Gebäude in der Stankertstraße drei Kinder am Kachelofen ein Feuer entzünden wollen und dabei einen Zimmerbrand verursachen. Löschversuche seien fehlgeschlagen, die Fluchtwege völlig verraucht. Bewohner des Obergeschosses bemerken den Brand und schlagen Alarm.

Die Tannheimer Feuerwehr ging ruhig und routiniert an die Sache heran. Der Villinger Abteilungskommandant Ralf Hoffmann lobte als Übungsbeobachter insbesondere das gute Vorgehen des Angriffstrupps, die Verrauchung des Gebäudes und dessen Entrauchung während des Einsatzes zur Unterstützung der im Haus nach den Eingeschlossenen suchenden Atemschutzträger sowie die Herunterkühlung des Gastanks direkt neben dem Haus.

Wenn sich die Zuschauer wunderten, dass so wenig Wassereinsatz im Bereich des vorderen Gebäudeteils zu sehen war, hätten sie zur Rück- und Seitenfront des Hauses gehen müssen, wo sich der Gastank befand.

Da das Anwesen seit Jahrzehnten unbewohnt ist, ging die Feuerwehr erstmals bei einer Übung mit vollem Schlauch ins Haus hinein zum Herausholen der Personen. Perfekt klappte auch die Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz Tannheim bei der Versorgung der Opfer, wobei für das siebenköpfige sehr kompetente Team die Aufgabe überdimensioniert war.

Fünf Opfer zu versorgen, mit solchen vorgegebenen schwersten Verletzungen, damit wäre man im Ernstfall total überfordert, erklärte Bereitschaftsleiter Oliver Neugart bei der Übungsbesprechung. Nach der Übung war vor der Übung, denn nach den Aktiven führten Jugendfeuerwehr und Jugendrotkreuz der Bevölkerung vor, was sie gelernt haben. Man könnte sie jetzt schon bei den Aktiven brauchen. Indes würden kleinere und damit leichtere Schläuche dem zehn- bis 13-jährigen Nachwuchs die Aufgabe erleichtern, bis sie auch körperlich mit schweren Geräten umgehen können, so Ralf Hoffmann. Denn wenn das Löschwasser mit sieben bar Druck in einen B-Schlauch hineinschießt und die Verriegelung geöffnet wird, haben zwei Kinder in diesem Alter Mühe, sich auf den Beinen zu halten.

Der Übungsablauf und Wissenswertes zur Feuerwehr in Tannheim wurde den Zuschauern von Ehrenkommandant Gerold Enzmann erläutert.

Was es eigentlich nur noch in Tannheim gibt und nach Aussagen aller Beteiligter auch beibehalten werden soll: Nach getaner Arbeit ist es Brauch, dass die Übenden mit Fahne und klingendem Spiel der Musikkapelle vom Übungsplatz zurück zum Feuerwehrhaus und anschließend wie in einem Umzug durch den Ort ziehen.