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Das Bubble-Tent im Test / Fazit: ein einmaliges Erlebnis / Ferienland will Konzept weiterverfolgen

Über uns die Sterne und unter uns der Schwarzwald – der Schwarzwälder Bote hat es getestet, das Bubble-Tent im Ferienland.

Schwarzwald-Baar-Kreis. Wer sich mit Camping im klassischen Sinne nicht anfreunden kann, aber ausreichend Abenteuerlust verspürt, um trotzdem ungewöhnliche Übernachtungsmöglichkeiten auszuprobieren, der dürfte im Bubble-Tent genau richtig aufgehoben sein.

Glamping – eine Wortschöpfung aus Camping und Glamour, bringt das ziemlich genau auf den Punkt. Denn: Wer hier übernachtet, der muss auf Komfort nicht verzichten und campt trotzdem. Das Zelt ist kugelrund, durchsichtig und eingerichtet wie ein modernes Hotelzimmer. Ein Doppelbett, kuschelige Felle, stylishe Nachttischlampen und eine Spielesammlung finden sich in dem mit Teppichboden ausgelegten Rund. Nonstop wird frische Luft ins Innere des Bubble-Tents gepustet. Hinein geht es zunächst durch eine Schleuse, immer nur eine der beiden mit Reißverschluss gesicherten Türen darf geöffnet sein, um die Kugel aufrecht zu erhalten. Und dann geht es auch schon los: Rein ins Bett, die Füße hochlegen und Schwarzwald pur genießen.

Der Blick nach draußen schweift über Schwarzwald-Täler. Im Rücken des Zeltes ragen stolze Nadelbäume in den Himmel empor, und wer auf dem Bett liegend den Kopf in den Nacken legt, der kann die Baumwipfel sehen, wie sie sich sachte im Wind wiegen und hin und wieder ein Vögelchen auf ihnen Platz nimmt und etwas verwundert auf die ufo-artige Behausung darunter blickt. Ansonsten: Stille. Erholung. Naturerlebnis.

Das weckt die Lebensgeister und den Apettit gleichermaßen. Einen Steinwurf entfernt steht dafür die Versorgungshütte – ein kleines Holzhäuschen mit einem Kühlschrank, prallvoll mit Milch- und Fleischerzeugnissen aus der Region, seien es Joghurt und Butter sowie die eigentliche "Schwarzwaldmilch" oder Käse, Speck und Wurst von den Erzeugern aus dem Ferienland oder Bier von der Donaueschinger Brauerei und Mineralwasser aus Bad Dürrheim.

Testweise wurde die Riesenblase in diesem Sommer in der Region Furtwangen aufgepustet. Man will Erfahrungen sammeln mit dieser einzigartigen Art der Übernachtung, wie sie in skandinavischen Ländern, etwa Finnland und Schweden, recht häufig praktiziert wird.

Schmitz: "Unsere Erfahrungen sind bislang uneingeschränkt positiv."

Und auch hier sieht alles danach aus, als ob das Camping im Bubble-Tent noch Schule macht. "Unsere Erfahrungen bislang sind uneingeschränkt positiv", zieht der Ferienland-Geschäftsführer Julian Schmitz im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten eine erste Bilanz. Unter anderem waren Partner des Ferienlandes und die Gewinner verschiedener Preisausschreiben bislang zu Gast – "und alle waren begeistert", freut sich Schmitz, der zwischenzeitlich selbst zum begeisterten Bubble-Tent-Zelter geworden ist und seine erste Nacht dort verbracht hat.

Fest steht seitdem: "Wir werden das Konzept weiterverfolgen und versuchen, mit dem Zelt im nächsten Jahr in die Vermietung zu gehen." Von Mai bis Oktober soll die Bubble-Tent-Saison dauern – je nachdem, welche Parolen das (Winter-)Wetter schlägt. Ob es noch weitere Zelte dieser Art geben wird, ist noch unklar.

Schmitz war es auch, der die Idee hatte, das Ferienland mit einem Bubble-Tent zu bereichern: "Ich bin immer auf der Suche nach ungewöhnlichen Übernachtungsmöglichkeiten. Allerdings auch mit der Maßgabe, dass der Komfort nicht zu kurz kommt" – das Bubble-Tent hat dieser Vorgabe ziemlich genau entsprochen. Als er ein ähnliches Konzept in Frankreich entdeckte, stand für ihn fest: "Das passt auch ausgezeichnet ins Ferienland Schwarzwald" und zu seinem Slogan: "Natur erleben. Mittendrin".

Mit dieser Skyline kann wohl keine Metropole der Welt mithalten

Mittendrin im Bubble-Tent hört man in dieser lauen Sommernacht nur leise das stetige Blasen des Belüftungsapparates im Nachtbetrieb. Die Temperatur gleicht der Außentemperatur, und wo am frühen Abend noch Wolken die Sicht in den Himmel trübten, sind diese mitten in der Nacht plötzlich wie weggeblasen: Das Sternenzelt liegt über dem Bubble-Tent, in dem es nie ganz dunkel wird. Abertausende funkelnde Lichtpunkte auf schwarzem Grund, mit dieser "Skyline" kann wohl keine Metropole der Welt mithalten.

Doch selbst als der Tag einbricht, hat das Bubble-Tent nichts an Faszination eingebüßt. Wassertropfen sammeln sich an der Zeltwand, draußen liegt ein wenig Tau auf der Wiese und Vogelgezwitscher stimmt auf den Tag ein. Die ersten Sonnenstrahlen erwärmen das Zelt und weil es dort drinnen schon eine Stunde später ordentlich warm geworden ist, lockt die sonnige Holzterrasse schon bald nach draußen zum Frühstück am Waldrand.

Raus aus dem Zelt und rein ins Bad – genau das ist der Punkt, der Campingmuffel von Zeltplätzen fernhält: der Parcours in Badelatschen über Zeltschnüre und in den Boden gedrückte Heringe hin zu Sammel-Duschen und von dutzenden Personen benutzten Toilettenanlagen. Doch hier ist alles anders: ein paar Schritte über die hölzerne Veranda und einen kurzen, mit Holzhackschnitzeln bestreuten Weg, dann steht es da: das Bad im Container. Es ist stilvoll eingerichtet, mit allem, was das 08/15-Campingmuffelherz begehrt – Bad und WC, fließend warmes Wasser, Seife, kuschelige Frotteewaren, eine großräumige Dusche und sogar Bademäntel hängen hier bereit.

Das ist wahrlich Camping mit Sterne-Komfort

So kann der Tag beginnen. Nebenan in der Versorgungshütte köchelt schon der Kaffee in der Padmaschine. Draußen ist der Essplatz auf der Veranda schnell gedeckt. Dass es im Bubble-Tent mittlerweile ordentlich heiß geworden ist, wen kümmert’s?! Der Schwarzwald mit all seinen Ausflugszielen und Erlebnissen lockt – und währenddessen wärmt die Sonne das Bubble-Tent für die kühlere Nacht unterm funkelnden Sternenzelt, das ist wahrlich Camping mit Sterne-Komfort.

Weitere Informationen: www.bubble-tent.de