Das Performance Team des Turnerbunds zeigt viel Ästhetik. Foto: Eich

Akteure zeigen in der Schwenninger Deutenberg-Sporthalle ihr Können. Mit Galerie

VS-Schwenningen - Kinder mit der olympischen Fackel flitzten durch die Deutenberg-Turnhalle, 1200 Zuschauer applaudierten: Die Turngala "Bodies and Beats" feierte ihre Premiere. Moderator Michael Branik war entzückt.

Die Premiere war nicht nur für ihn, sondern für die Tournee des Badischen Turnerbunds und den Schwäbischen Turnerbund, die durch 14 Städte mit 20 Shows touren, der Auftakt, um viel Kraft und Elan für die anstrengende Tournee zu holen. Der Moderator versprach eine internationale Show aus Turnen, Gymnastik und Sport zu rasanter Musik und einer Lichtschau, die die Halle immer wieder in beeindruckende Farben tauchte. Branik hatte Wort gehalten, die Premiere erwies sich als ein Highlight zum ausklingenden Jahr, die Sportler gaben alles, und die Helfer des Roten Kreuzes konnten die Show genießen, denn für sie gab es zum Glück nichts zu tun.

Nachdem die Damen des Turnerbunds Bad Dürrheim sich zu klassischer Musik elegant und harmonisch auf der Mitte des Platzes bewegten, waren sich die Zuschauer einig, dass sie einen Auftakt nach Maß genossen hatten. Weiter ging es Schlag auf Schlag, die jüngsten Turner stürmten ins Rampenlicht: Es ging über Hürden und das Trampolin, Handstand, Salto und das Rad schlagen bereiteten den Jungstars keine Mühen.

Jetzt brachte sich der Moderator in Sicherheit, denn gut gebaute, athletische Männer aus Dänemark benötigten viel Platz für ihre zweifachen, dreifachen und sogar vierfachen Saltos durch die Luft. Ein Glück, dass die Decke der Halle ausgesprochen hoch war, so konnten sich die Ausnahmesportler unbesorgt durch die Lüfte schrauben.

Die Zuschauer rissen die Augen auf, hielten den Atem an und einigen stand der Mund offen: Das konnte doch nicht wahr sein, was sie hier geboten bekamen. Da hatten sich die Dänen schon wieder formiert und flogen durch die Luft.

Mit "Beat IT" stellte sich Robeat vor und hatte auch sein Instrument, mit dem er eine ganze Band intonierte, mitgebracht: "Es war sein Mund, und sonst nichts". Die Zuschauer jubelten. Weiter ging es mit einer Lichtperformance des Badischen und Schwäbischen Turnerbunds, anschließend konnte die rhythmische Sportgymnastik bewundert werden, während bei der Darbietung von Alena Ershova wieder atemlose Stille herrschte. Bei ihrer Körperbeherrschung ohne Grenzen hörte man buchstäblich die eigenen Knochen krachen und ein Zuschauer murmelte "mir tut schon alles weh", vom Zuschauen, versteht sich.

Gerade noch war Dergin Tokmak, genannt "Stix" mit seinem Rollstuhl unterwegs, schon wirbelte er mit seinen Krücken in einer weltweit einzigartigen Breakdance-Darbietung durch die Arena. Es war fast nicht zu glauben, dass dieser Mann, der im Alter von acht Monaten an Kinderlähmung erkrankt war, eigentlich im Rollstuhl sitzt. Er bewies, was man mit einer positiven Einstellung zu seinem Schicksal bewegen kann.

Nach der Pause ging es Schlag auf Schlag weiter. Die Sumo Boys, verpackt in aufgeblasenen Anzügen, mussten viel Luft getankt haben, denn die Saltos auf dem Trampolin gelangen ihnen hervorragend und das Publikum kicherte entzückt. Die Sängerin Nadine Stockmann sang "Hallelujah" von Leonard Cohen, begleitet wurde sie von den Rhythmustänzerinnen.

Welt- und Vizeweltmeister im Rhönradturnen, Marcel Schawo, bezauberte mit einer Mischung aus Dramaturgie und Dynamik, dann begeisterte das Turnteam des Badischen und Schwäbischen Turnerbunds am Barren, vom Denmark-Power-Team mit ihrer Mini-Trampolin-Show wurden sie abgelöst. Auch der Mann ohne Instrumente, "Robeat", sorgte erneut für eindrucksvolle Klänge.