Im 82. Lebensjahr starb ­Eduard Hauser aus Weigheim. Archivfoto: Streck Foto: Schwarzwälder-Bote

Ehemaliger Weigheimer Uhrenfabrikant stirbt im Alter von 81 Jahren / Stets engagiert

Von Sabine Streck VS-Weigheim. Der ehemalige Uhrenfabrikant Eduard Hauser, der am 18. Oktober seinen 82. Geburtstag gefeiert hätte, schloss nach längerer Krankheit für immer die Augen.Pomp und große Gesten hat der gebürtige Weigheimer, der am liebsten im Garten gearbeitet hatte, nicht gesucht. Die Feier zu seinem 80. Geburtstag war ein Beispiel dafür. Familiär sollte sie sein.

Der Mann aus der Mühlhauser Straße hatte ein erfülltes Leben. Nach der Volksschule lernte er in der Feintechnikschule Großuhrmacher. Unterbrochen durch den Zweiten Weltkrieg absolvierte er den praktischen Teil der Lehre im väterlichen Betrieb, der Uhrenfabrik Gebrüder Hauser in Weigheim, erst nach Kriegsende. 1949 schloss er als Feinmechaniker und Elektromechaniker ab. Es schloss sich ein Studium zur Feinwerktechnik und Mengenfertigung an.

Als graduierter Ingenieur verließ Hauser die staatliche Feintechnikschule in Esslingen. Zunächst arbeitete er als angestellter Geschäftsführer im väterlichen Betrieb, den er später übernahm. 1961 entstand ein Zweigbetrieb in Pfohren.

In den 60er-Jahren beschäftigte Hauser 130 Mitarbeiter. Als der Wettbewerbsdruck aus den Billigländern immer größer wurde, schloss er Ende Juli 1998 seinen Betrieb. Einer der Wecker, die bei Hauser produziert wurden, hat indes überlebt, nämlich als Museumswecker im Schwenninger Uhrenindustriemuseum. Dort wird er nach Originalplänen der Firma Hauser immer wieder nachgebaut.

Außer seinem beruflichen Engagement war Eduard Hauser ehrenamtlich tätig. Bis zu seinem Lebensende war er Mitglied in allen Weigheimer Vereinen, beim FC Vorwärts war er Ehrenvorsitzender. In seiner 14-jährigen Tätigkeit als Vorsitzender entstanden zwei Sportplätze und das Sportheim. Er gehörte dem Musikverein, dem Heimatverein, der Narrenzunft und dem Alpenverein Villingen an, für den Hauser 25 Jahre Wandervorschläge ausgearbeitet hat. Vom Verein deutscher Ingenieure, dem Eduard Hauser mehr als 50 Jahre angehörte, erhielt er vor wenigen Jahren die Ehrennadel.

Auch politisch war Hauser aktiv. Mehr als 35 Jahre gehörte er dem Ortschafts- und Gemeinderat bis 1999 an, früher als FDP-Mitglied, seit 1987 bei den Republikanern, deren Kreisvorsitzender er ebenso war wie von 1996 bis 2001 Mitglied des Landtags. Als Alterspräsident eröffnete er im Juni 1996 den zwölften baden-württembergischen Landtag. In seiner Rede hatte er an die Toleranz gegenüber politisch anders Denkenden appelliert.

Eduard Hauser hinterlässt seine Frau, zwei Töchter und sechs Enkel.

Das Requiem findet am morgigen Donnerstag, 13.30 Uhr, in der St.-Otmar-Kirche statt. Anschließend ist Beerdigung auf dem neuen Friedhof.