Jasmin Hugger ist bereits seit 32 Jahren Mitglied der Schwenninger Narrenzunft. Bezug zu Kindern hatte sie schon immer, jetzt begleitet sie erstmals als Hanselmotter die kleinsten Narren. Foto: Bloss Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: Jasmin Hugger ist neue Hanselmotter der Narrenzunft / Zusammenhalt auch unter dem Jahr wichtig

Von Mareike Bloss

Was für andere Vereine ein Jugendbeauftragter ist, ist für die Schwenninger Narrenzunft die Hanselmotter. Diesen Part hat Jasmin Hugger ganz frisch übernommen – und das jetzt schon mit viel Freude, Engagement und Fürsorge.

VS-Schwenningen. Wenn die 32-jährige Schwenningerin von ihrem Hobby Nummer eins, der Narrenzunft, erzählt, dann geht ihr stets ein glückliches Lächeln über die Lippen. Denn die Fasnet, in sie sei Jasmin Hugger quasi hineingeboren worden, auf die Umzüge wurde sie von ihren Eltern bereits als Baby mitgenommen. "Fasnet war und ist bei uns immer Familiensache", erzählt Hugger.

Denn heute ist die Situation ganz ähnlich, hat sie doch eine 16-monatige Tochter, die bereits im vergangenen Jahr mit Schesewagen die närrische Zeit miterlebt hat. Auch in diesem Jahr wird die Mutter wieder den Kinderwagen schieben – dann allerdings allen Narrensome voraus, um diese in der Funktion der neuen Hanselmotter zusammenzuhalten.

Lange Bedenkzeit habe sie nicht gebraucht, nachdem Vorgängerin Andrea Pflug nach sieben Jahren das Amt aufgeben und der Zunftvorstand bei ihr angefragt hatte. Und das ist auch nicht verwunderlich, bringt Jasmin Hugger nicht erst seit Geburt ihrer Tochter genug Erfahrung in der Nachwuchsbetreuung mit sich: Bereits seit sieben Jahren ist sie als Verantwortliche bei den "Powerkids", der Kinder-Tanzgruppe der Narrenzunft, sowie beim Storchenwagen auf dem Umzug aktiv.

Und was umfasst den Aufgabenbereich der Hanselmotter? Motivieren, den Umzug am Laufen halten, und natürlich den Takt für den Hanselsprung vorgeben: Darauf müsse sich Hugger bei den Kinder-Hanseln, die während des Umzugs vor Musik und großen Hanseln laufen, am meisten konzentrieren. Auswärtige Umzüge, Kinderumzug, Schlüsselübergabe, Kinderball, Narrensprung, oder Hexen-Verbrennen – genau wie die großen Narren dürfen die Narrensome bei nahezu dem gesamten Fasnet-Programm dabei sein und sich als vollwertige Mitglieder fühlen.

Und allen voran stehe natürlich der große Umzug in Schwenningen am Sonntag, der besonders für die Kleinsten eine Herausforderung sei: "Nach dem elften Hanselsprung wirds dann allmählich anstrengend für die Kinderfüße", sagt die gelernte DiplomSozialwirtin und schmunzelt. Doch das Necken mit Süßigkeiten oder das Entdecken von Kindergarten- und Schulfreunden unter den Zuschauern mache den Umzug letztendlich zu einer spaßigen und kurzweiligen Angelegenheit für die Kinder.

Wenn am Aschermittwoch wieder alles vorbei ist, dann wird Jasmin Hugger sowohl mit einem lachenden als auch mit einem weinenden Auge auf die Fasnet 2016 zurückblicken – und auf ihren ersten richtigen Einsatz als Hanselmotter. Zu diesem Rückblick gehöre die Erkenntnis, woran man festhalten, aber auch, welche neuen Pläne man schmieden kann: "Nur so kann Tradition entstehen", meint Jasmin Hugger.

Neue Pläne hat sie bereits: Neben den bewährten Ausflügen, Familienwanderungen oder der Nikolausfeier, die den Zusammenhalt der Narrensome auch außerhalb der Fasnet stärken sollen, möchte sie einen regelmäßigen Narrensom-Hock organisieren. Dabei sollen die Kindern auch die Bedeutung der Fasnet näher kennenlernen. Jasmin Hugger: "Es soll keine Lehrstunde sein. Aber die Kinder sollen erkennen, warum die Tradition bei uns in Schwenningen so wichtig ist."