Katja Kiefer und Nadia Piccirillo (von links) wissen, was Touristen wollen. Foto: Falke Foto: Schwarzwälder-Bote

Neckartalradweg, Moos und Neckarquelle machen Schwenningen für Fremde interessant

Von Madlen Falke

VS-Schwenningen. Ein traumhafter Sommer bescherte den Schwenningern nicht nur viele schöne Tage, sondern offenbar auch mehr Touristen. Der Neckartalradweg und die typischen Schwenninger Highlights wie das Moos oder die Neckarquelle sind Magnete für Menschen aus der Ferne.

Katja Kiefer und Nadia Piccirillo, die im Schwenninger Bahnhof die Tourist-Info der Stadt betreuen und somit oft erste Anlaufstelle für Touristen sind, haben den Eindruck, dass dieses Jahr mehr Touristen als im Vorjahr in Schwenningen unterwegs waren. "Besonders Radtouristen kommen seit einigen Jahren verstärkt nach Schwenningen, weil von hier aus der Neckartalradweg startet. Viele kommen dann zu uns in die Tourist-Info, weil sie wissen wollen, wo genau der Radweg beginnt", berichtet die Reiseverkehrskauffrau Katja Kiefer.

Den überwiegenden Teil der Touristen machen die Deutschen selber aus, jedoch auch ausländische Gäste aus Europa oder gar aus Übersee finden laut den Aussagen der beiden Mitarbeiterinnen nach Schwenningen.

Die häufigsten Fragen sind dann die nach den Sehenswürdigkeiten der Stadt oder, wo sie hier einkaufen könnten, und was die Stadt sonst zu bieten habe. Einen wirklichen Geheimtipp hat Kiefer zwar nicht parat, aber Highlights wie das Schwenninger Moos oder der Neckarursprung mit der Neckarquelle auf der Möglingshöhe und auch das Uhrenindustriemuseum gehören immer zu ihren Empfehlungen. "Wichtig ist es, dass ich den Leuten mitteile, was auch die gesamte Region zu bieten hat. Deshalb rate ich ihnen immer zu einem Besuch in Villingen und zum Beispiel an die Triberger Wasserfälle." Radtouristen bietet die Tourist-Info auch einen ganz besonderen Service an – die Neckartalradwegpauschale. Kiefer und ihre Kollegin buchen dabei acht Übernachtungen in Hotels entlang des Radweges. Die Radler müssen sich um nichts mehr kümmern – sogar das Gepäck wird den Radlern von Hotel zu Hotel gefahren. Der Preis für diese Pauschale ist bei der Tourist-Info auf Anfrage erhältlich. Hochsaison für die Radler ist von Mai bis Mitte/Ende Oktober, je nachdem, wie früh das Wetter ideale Bedingungen liefert und wie spät der Sommer aufhört.

Auf Nachfrage in den Hotels und bei den Anbietern von Ferienwohnungen ist zu hören, dass fast alle zufrieden mit dem Jahr sind.

Tanja Wittel, stellvertretende Hoteldirektorin des Hotels Central in der Alten Herdstraße, hat ebenfalls festgestellt, dass der Radtourismus in Schwenningen stark zugenommen hat. "So in den letzten fünf Jahren hat sich das Thema stark entwickelt. Unser Fahrradkeller ist regelmäßig voll", gibt die Angestellte Auskunft. Auch das Wetter habe dazu beigetragen, dass dieses Jahr viele Touristen in die Stadt gekommen seien.

"Den Touristen gefällt Schwenningen sehr gut. Vor allem jene, die die Stadt noch vor der Landesgartenschau im Jahre 2010 kennengelernt haben, sehen nun die positive Entwicklung", berichtet Wittel.

Die Gäste des Central-Hotels schätzten aber auch die interessante Lage der Doppelstadt und würden viele Ausflüge, zum Beispiel an den Bodensee, nach Schaffhausen oder Straßburg unternehmen, weiß die stellvertretende Hoteldirektorin.

Ähnliches kann auch die Betreiberin einer Ferienwohnung berichten, die in "Ob dem Brückle" gelegen ist. "Die Saison war sehr gut bei uns. Viele kommen zwar auch aus beruflichen Gründen nach Schwenningen, aber denen gefällt es hier sehr. Einige mieten meine Ferienwohnung, weil sie hier Verwandte besuchen", gibt Elisabeth Weber Auskunft.