Die Wandergruppe aus Mühlhausen unternahm eine Tour bei Baden-Baden. Foto: Schöne Foto: Schwarzwälder-Bote

Wanderer: Mühlhauser Albverein in der Ortenau

VS-Mühlhausen. Weinkenner schnalzen mit der Zunge wenn sie von der "Hex vom Dasenstein", dem "Alde Gott" oder vom "Affentaler" hören. Bei herrlichem, wenn auch kühlem Herbstwetter mit viel Sonne wanderte der Albverein Mühlhausen vier Tage auf dem Ortenauer Weinpfad durch eine von Gott begnadete Weinregion im Herzen Badens. Markierung des Pfades ist eine rote Raute mit blauer Traube auf weißem Grund.

Gestartet wurde beim alten Rathaus in Gernsbach. Unterwegs traf man immer wieder gutgelaunte Winzerfamilien bei der Weinlese. Von ihnen war viel Neues über Spätburgunder, Riesling, Suser, Grad Öchsle, Bukett und andere Fachbegriffe aus der Weinkunde zu erfahren. Abends genoss die Gruppe die badische Küche bei einem guten Tropfen.

Der Weinpfad bot neben kulinarischen aber auch kulturelle und landschaftliche Höhepunkte. In der Stourdza Kapelle auf dem Michaelsberg im Kurpark von Baden-Baden erzählte ein Geistlicher der rumänisch-orthodoxen Kirche Interessantes über seine Religion und über die Grabkammer des moldawischen Fürsten aus dem 19. Jahrhundert. Beeindruckend auf dem Weg durch die hügeligen Reblandschaften waren auch die vielen Burgen und Schlösser. Von Schloss Eberstein bei Gernsbach hatte die Gruppe eine herrliche Aussicht ins mittlere Murgtal, und von der Yburg bei Neuweier oder der Burguine Alt-Windeck hoch über Bühl war der Blick in die Rheinebene besoders frei.

Landschaftlich sehr reizvoll sind die mächtigen Felsen und Findlinge der Gaishöll-Wasserfälle oberhalb von Sasbachwalden. Ein Teil der Gruppe wanderte in dieser anstrengenden Schlucht mit mehr als 200 Stufen über 13 Holztreppen. Erholsam war dagegen eine Vesperpause auf dem Marktplatz in Kappelrodeck. Dort zeigt der Dorfbrunnen einige ortstypische Figuren: Winzer, Brenner, Fastnachtshexen und als Symbol des Weines die Hex vom Dasenstein. Bei großen Festen fließt Wein aus dem Brunnen. Viele Fotomotive bot das Rotweindorf Waldulm mit seinen idyllischen Fachwerkhäusern und Vorgärten. Hätte die Zeit gereicht, wäre am Ende der Tour in Oberkirch ein Besuch des Heimat- und Grimmelshausen-Museums sicher lohnend gewesen.