Verkörpern die Generation der Liedermacher 2.0: Simon und Jan, die am Sonntag, 31. August, beim Innenhof-Festival auftreten. Foto: Innenhof Foto: Schwarzwälder-Bote

Simon und Jan präsentieren gesellschaftspolitische Songs beim Villinger Innenhof-Festival.

VS-Villingen - Fein arrangierte Songs, engelsgleicher Harmoniegesang und ein bis zur Perfektion betriebenes Gitarrenspiel präsentieren die Liedermacher Simon und Jan am Sonntag, 31. August, ab 20 Uhr beim 26. Innenhof-Festival beim Jugendhaus in der Kalkofenstraße 3 in Villingen. Zwei junge Männer mit Gitarren betreten die Bühne, und bereits mit der lakonischen Begrüßung des Publikums wird klar: Anbiedern ist nicht ihre Sache; dafür aber das Gitarrenspiel. Simon und Jan spielen nicht nur technisch perfekt aufeinander abgestimmt, auch ihre Stimmen gehen in den feinen Arrangements eine mustergültige Symbiose ein. Doch gerade wenn man sich dieser Harmonie hingeben will, reißen einen die bisweilen bitterbösen und oftmals hinterhältigen Texten aus der Entspannung: Die beiden haben wirklich was zu sagen, die wollen nicht nur unterhalten.

Ihr Duo gründeten Simon Eickhoff und Jan Traphan 2006 beim gemeinsamen Musikstudium. Um ihre Botschaft zu verstehen, muss man sie nicht von links oder rechts betrachten, alt oder jung sein. Ihre zynischen Balladen sind eine Gefühlsangelegenheit, sie demoralisieren ohne zu moralisieren. Und das ist ihre hohe Kunst. "Wer sich beschwert, die jungen Leute heute seien alle unpolitisch, sollte verpflichtet werden, eine Vorstellung von Simon und Jan zu besuchen, um sich vom Gegenteil überzeugen zu lassen. Mit sprachlicher Präzision und hoher Musikalität greifen sie gesellschaftspolitische Themen wie Käuflichkeit, grassierende Facebook-Sucht und Opportunismus auf. Sie verkörpern die Generation der Liedermacher 2.0 aufs Vortrefflichste", so begründete die Jury die Verleihung des Prix Pantheon 2014 an das Duo. Was auf der Bühne passiert, klingt wie eine paradoxe Mischung aus Simon and Garfunkel und Joint Venture, Kings of Convenience und Rainald Grebe, bei der sich alle gut ergänzen und am Ende doch jeder macht, was er will.

Das Konzert beginnt um 20 Uhr, Einlass ist ab 19 Uhr. Folk- und Rock-Club, das Kommunale Kino Guckloch, der türkische Kulturverein Çaba sowie das Jugend- und Kulturzentrum K3 sorgen für den passenden Rahmen und einen schönen Sommerabend mit einem türkischen Büfett, dem Biergarten und der Cocktailbar. Bei schlechtem Wetter ist das Konzert in der Scheuer.

Karten für das Festival von Freitag, 29. August, bis Samstag, 6. September, gibt es im Vorverkauf für zwölf Euro, ermäßigt acht Euro, bei den Service-Zentren der Sparkasse in Villingen in der Rietstraße 1 und in Schwenningen am Marktplatz sowie bei Morys Hofbuchhandlung In Villingen und Donaueschingen oder an der Abendkasse für 15 Euro, ermäßigt zwölf Euro. Ein Paket für alle zehn Veranstaltungen gibt es für 70 Euro.