Weitere Wassertretstelle in Villingen abgelehnt

Von Martina Zieglwalner

Villingen-Schwenningen. Wenn der Kneippverein Villingen/Königsfeld eine kostenlose Wassertretstelle nutzen möchte, muss er in Zukunft nach Pfaffenweiler oder Tannheim ausweichen. Einstimmig hat es der Technische Ausschuss gestern Abend abgelehnt, eine weitere Anlage mit städtischen Mitteln in Villingen zu bauen. Auch die Freien Wähler, die sich mit ihrem Antrag vor der Sommerpause für den Wunsch der Vereinsmitglieder stark gemacht hatten, in der Nähe der Innenstadt ein Becken anzulegen, sprach sich nun gegen die Investition aus.

Mit Kosten zwischen 30 000 und 50 000 Euro sei allein für die Einrichtung eines Beckens zu rechnen, erklärte Baubürgermeister Detlev Bührer. Jahr für Jahr ergebe sich ein weiterer Aufwand von rund 4000 Euro für die Pflege der Anlage. Diese Schätzungen habe er Erfahrungen und Zahlen aus dem Kneippkurort Bad Wörishofen zugrunde gelegt. Durch Zufall habe er die Wassertretstellen in Pfaffenweiler und Tannheim entdeckt und sei begeistert, in welch gutem Zustand sie sich befinden. "Sie erfüllen alle Voraussetzungen, die sich der Kneippverein wünscht, bis auf die Forderung nach einer zentralen Lage", stellte Bührer fest. Zumal sich bei Gesprächen zwischen der Stadt und der Vorsitzenden Birgitt Merkel gezeigt habe, dass sich manche vom Verein ins Spiel gebrachten Standorte wie die Ringanlagen wegen des Denkmalschutzes und des Laubanfalls im Herbst nicht für ein Kneippbecken eignen.

Die erforderliche Investition samt Folgekosten halte die CDU für hoch, betonte Gudrun Furtwängler. Vor einem endgültigen Nein wolle sie aber die Sitzung des Kneippvereins im November abwarten, bei der es um Spenden und Eigenleistungen gehe. "Das ist um einiges teurer, als wir zunächst gedacht haben", gab auch Rudolf Nenno von den Freien Wählern zu. "Pfaffenweiler und Tannheim sind nicht aus der Welt", schloss er sich dem Vorschlag der Stadt an, die Kneippianer auf die Teilorte zu verweisen. Eine Anlage in den Ringanlagen habe ihren Charme, sei aber wegen der Finanzen nicht realisierbar, bedauerte Helga Baur von den Grünen. Und auch der SPD-Fraktionsvorsitzende wollte kein Geld für den Bau eines Beckens in die Hand nehmen. Allerdings regte er an, den Mitgliedern wie im Jubiläumsjahr weiter kostenlosen Zutritt zu der Wassertretanlage im Villinger Freibad zu gewähren.

Damit der Verein nicht umsonst mit dem Sammeln von Geldern beginne, forderte Bührer eine klare Antwort ein. Die fiel denn einstimmig gegen das Becken aus. Angesichts der Einheit beschlossen die Mitglieder, dass dieses Thema nicht mehr im Gemeinderat auf den Tisch kommt.