Stehen hinter dem Projekt und haben zur Realisierung beigetragen: (von links) ProKids-Vorsitzender Joachim Spitz, wbg-Geschäftsführer Rainer Müldner, Bundestagsabgeordneter Thorsten Frei, Landrat Sven Hinterseh, Schulamtsleiter Stefan Assfalg sowie Pastoralreferent Uli Viereck. Foto: Kratt

ProKids-Stiftung stellt jungen, schwangeren Frauen sowie Müttern mit Kindern in Notsituationen die WG zur Verfügung.

VS-Schwenningen - Wirtschaftliches Handeln könne auch zu etwas Gutem führen: Gemäß dieses Credos von wbg-Geschäftsführer Rainer Müldner wurde am Montag die Teenie-Mütter-WG der ProKids-Stiftung – Teil des Wohnprojekts Neckarfair in der Landhausstraße – offiziell eröffnet.

Auch wenn es zukünftig wohl nicht so proppevoll sein wird wie bei der Einweihung – Leben wird in der Teenie-Mütter-WG im Obergeschoss des linken Neckarfair-Hauses auf jeden Fall herrschen. Wie berichtet, stellt die ProKids-Stiftung ab dem 1. Februar jungen, schwangeren Frauen sowie Müttern mit Kindern in Notsituationen die Wohngemeinschaft zur Verfügung.

Bis zu drei Frauen finden hier Platz, berichtet der Stiftungsratsvorsitzende Joachim Spitz, in einem vierten Zimmer solle zunächst eine BA-Studentin der Sozialpädagogik unterkommen, um den Müttern den Einstieg ins WG-Leben zu erleichtern.

Die ProKids-Stiftung ist ein erster Mieter des wbg-Wohnprojekts Neckarfair, das 2012, so Geschäftsführer Rainer Müldner, ins Leben gerufen wurde. Bis zum Frühjahr sollen alle vier mit Holz verkleideten Häuser an der Ecke zwischen Landhaus- und Talstraße bezogen sein.

Was gebe es Sinnvolleres, als anderen Menschen zu helfen, ihr Leben in den Griff zu bekommen und Verantwortung für sich und das Kind zu übernehmen: Der Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei, der jüngst die Schirmherrschaft der ProKids-Stiftung übernommen hat, sparte nicht an Lob für diese "gute, schnelle und unbürokratische Lösung". Und hierbei sei nicht unbedingt die öffentliche Hand wichtig, sondern vielmehr das bürgerschaftliche Engagement.

Auch Landrat Sven Hinterseh betonte, dass mit solch einer Einrichtung die Nähe zu den betroffenen Müttern besser hergestellt werden könne: Eine öffentliche Einrichtung hingegen sei teurer und anonymer. "Ich bin mir sicher, dass der Bedarf da ist und die eine oder andere junge Frau einziehen wird", so Hinterseh.

Durch ihre Tätigkeit im ProKids-Treff habe sie erfahren, dass viele Mütter in tragische Situationen kommen können, berichtete Ulrike Lichte. Sie hatte vor rund zwei Jahren den Wunsch nach einer Wohngemeinschaft geäußert. Umso unentbehrlicher sei das neue Projekt. "Damit haben wir eine große Verantwortung übernommen", mahnte Lichte gleichzeitig an.

Im Beisein von Stadt- und Stiftungsratsvertretern sowie Projekt-Unterstützern segnete Pastoralreferent Uli Viereck anschließend die neue Wohngemeinschaft.