Eine ausgezeichnete Truppe ist die DDC. Im Theater am Ring flippt das Publikum nahezu aus. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Dancefloor Destruction Crew begeistert mit Breakin’ Mozart

VS-Villingen. Einen überwältigenden Erfolg feierte die deutsche Dancefloor Destruction Crew (DDC) im Theater am Ring in Villingen. Die spannend-explosive Tanzshow löste beim Publikum Beifallsstürme aus.

"Breakin’ Mozart" lautete die Überschrift des Abends, doch die Wenigsten der Breakedancefans interessierten sich für die Musik des Klassikers. Sie aber war die Basis für die eineinhalbstündige Choreografie. Da kam der flotte Figaro in Livrée und Turnschuhen daher, da wandelte sich die Königin der Nacht von der todtraurigen Mutter zum sexistischen Vamp, das wollüstig ihren "Schwiegersohn" zum Opfer erkor, um nach dem edelsten Teil des Mannes zu trachten, und da tappten Papageno und Papagena schemenhaft daher.

"O zittre nicht" oder "Tod und Verzweiflung" erklangen nicht ohne Komik, und neben anderen waren der eingängige "Türkische Marsch", die liebliche "kleine Nachtmusik" oder "Ah, vous dirai-je, Maman", das an den vorweihnachtlichen Weihnachtsmann erinnerte, zu hören.

Effektvoll waren die Piano-Darbietungen, und rockige Nummern wurden nicht ausgeklammert. Sie aktualisierten das Spektakel.

Die optische und sportliche Darbietung war verblüffend. Die Gestaltung gelang zur spannenden Show. Sie war eine Collage von Akrobatik bis zum Umfallen, Mimik, Witz, Pantomime, klassischem Ballett, modernem Tanz und künstlerisch-virtuoser Hip-Hop-Gestaltung. Breakedance von der Straße mutierte zum kultivierten Bühnenauftritt.

Die Akteure begeisterten mit ihren durchtrainierten, gestählten Körpern. Bei manchen glaubte man an anatomische Wunder, derart wandten sich die Körper – Schlangenmenschen gleich.

Die Tanzperformance war vollkommen durchgestylt, und kaum ein Element von Air Freeze, über Downrock bis Windmill wurde ausgelassen. Den Atem konnte man bei "Head Spins", Hechtsprüngen und Saltos anhalten. Von eleganter Schönheit waren die Paar-Darbietungen geprägt, perfekt war das Zusammenwirken von Solisten und Ensemble und passend zu den Sopran-Koloraturen agierte ein Breakdance-Trio.

Das Publikum von Acht bis Achtzig sagte "Danke" mit frenetisch-enthusiastischem Schluss-Beifall und sparte nicht an dem ausdrücklich erwünschten Zwischenapplaus.