Wie geht es mit Tannheim weiter? Die Bürger machen sich Gedanken, im Zuge des städtischen Informationsabends kommt viel auf den Tisch. Foto: Hahnel Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortsstudie: Stadt stellt Studie zur Zukunft des Stadtbezirk vor / Noch drei Hektar Fläche zu nutzen

VS-Tannheim. Auch in Tannheim gibt es keine reine heile Welt, Angst und Bange freilich müssen vor Ort nicht aufkommen. Der kommunale Informationsabend zur Entwicklung der Stadtbezirke verlief erwartungsgemäß und brachte keine Überraschungen.

Eine weitere Studie zur Zukunft der doppelstädtischen Stadtbezirke ist bekanntlich auf den Weg gebracht und liefert erste Ergebnisse. Im Tannheimer Rathaus stand nun unter anderem Knut Maier vom Stuttgarter Planungsbüro Baldauf Rede und Antwort. Tannheim ist eine Kleingemeinde wie jede andere auch, der Blick voraus wird stark von der demografischen Entwicklung bestimmt. Der Informationsabend lässt sich derart auf den Punkt bringen – abseits der Kurzfassung freilich gibt es Gedankengänge, die natürlich auch Baubürgermeister Detlev Bührer und Ortsvorsteherin Anja Keller beschäftigen.

Ob im südlichsten VS-Stadtteil noch 20 oder 30 Bauplätze auszumachen respektive sieben oder zehn Leerstände zu zählen sind, spielt keine übergeordnete Rolle. Definitiv fehlt es am Nachwuchs, Deutschland überaltert eben auch am Wolfsbach, zumindest bislang. Folgt man Knut Maier, ändert sich daran in absehbarer Zeit auch nichts. Nicht allein das Büro Baldauf stützt sich auf Prognosen, nach denen es bis 2030 rund 17 Prozent weniger Bundesbürger gibt, der Anteil der über 65-Jährigen könnte um weitere 33 Prozent steigen.

"Seit der Jahrtausendwende beobachten wir in Deutschland eine Landflucht, vorab war es umgekehrt. Haben Dörfer noch Zukunft? Ja, wenn diese wissen, weshalb sie Dörfer sind", konstatierte Maier in Tannheim und machte damit Mut, wo es der "Mutmacherei" eigentlich nicht bedarf.

Je nach Auslegung sind im Stadtteil noch insgesamt drei Hektar Fläche zu nutzen, einbezogen sind "untergenutzte Grundstücke", Quadratmeter also, auf denen etwa eine alte Scheune und ein in die Jahre gekommener Traktor stehen. "Dieses Flächenangebot kann als leicht überdurchschnittlich bewertet werden. Tannheim profitiert in dieser Hinsicht von seinen relativ langen Straßenzügen", so Knut Maier.

Finanzen kommen zu kurz

Quo vadis Tannheim, auch Erholungsort und Heimat des Ex-Skisprungweltmeisters Martin Schmitt? Weitermachen wie bisher und einfach wieder etwas mehr Kindern das Leben schenken? Das Thema Finanzen kam beim Informationsabend übrigens etwas zu kurz, abgesehen vom doppelstädtischen Förderprogramm "Jung kauf Alt", welches übrigens im Team des Planungsbüros Baldauf ausdrücklich gelobt wird. Eventuell kommt dem lieben Geld bis zum Spätherbst etwas mehr Augenmerk zu, denn Knut Maier findet noch ein weiteres Mal an die Peripherie von Schwarzwald und Baar. "Der zweite Teil der Studie dürfte wohl im Oktober oder November fertig sein, dieser wird dann erneut hier präsentiert", lässt Detlev Bührer wissen.