Der zehnjährige Lukas Krauss gilt als Nachwuchshoffnung des Schwenninger Skiclubs und gehört unter anderem dem VR-Talent-Team an. Foto: Schwarzwälder-Bote

SSC-Skiabteilung blickt trotz Nachwuchssorgen auf guten Saisonverlauf zurück / Training im Schwarzwald möglich

Von Mareike Bloss

VS-Schwenningen. "Fazit: Der Winter war schlecht", sagt Frank Nikolauschke vom SSC, und meint damit aber nur das Wetter, das den Aktiven des Skiclubs zu Saisonbeginn einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Die sportlichen Leistungen können sich hingegen durchaus sehen lassen.

Erst vergangenes Wochenende hat der Schwenninger Skiclub die Saison 2014/15 endgültig beendet: Beim internationalen Schülerrennen im schweizerischen Samnaun hat Nachwuchshoffnung Lukas Krauss in seiner Altersklasse den fünften Platz belegt – nochmals ein Highlight für den Zehnjährigen, wie sein Vater Mathias Krauss erzählt.

Wenn dieser zusammen mit Skiabteilungsleiter Frank Nikolauschke auf den Winter zurückblickt, dann können beide SSC-Verantwortlichen mit einem positiven Fazit in die Sommerpause gehen: Trotz Schneemangels im Dezember, durch den das Basis-Trainingslager im Vorarlberger Damüls zum ersten Mal ausfallen musste und nur ein Notprogramm auf dem Kaunertaler Gletscher stattgefunden hatte, haben alle Schwenninger ihre angestrebten Leistungen erfüllen können.

Im Rahmen der Bezirksmeisterschaften habe der SSC Anfang März in Riefensberg/Bregenzerwald ein eigenes Rennen ausgetragen – für einen Skiclub dieser Größe sei dies eher ungewöhnlich, meint Frank Nikolauschke. Mit Lukas Krauss, der 16-jährigen Maren Thiel und der 17-jährigen Katrin Nikolauschke sind drei Schwenninger Bezirksmeister aus dem Turnier hervorgegangen. "Da alle drei Athleten in ihren jeweiligen Altersklassen – Schüler, Jugend und Erwachsen – noch frisch dabei sind, hat der Sieg für sie eine ganz besondere Bedeutung gehabt. Sie waren mächtig stolz", erinnert sich Mathias Krauss.

War er zu Saisonbeginn sehr rar, konnten die Skiläufer umso mehr vom Schnee profitieren, der Mitte Januar auch in den heimatlichen Gefilden gefallen war. So konnten die Sportler ihr Pensum bis März sogar abends unter der Woche beim Flutlichttraining in Ebingen auf der Schwäbischen Alb nachholen und zudem dort zwei Rennen austragen.

Doch auch über den Rennsport hinaus hatte der Skiclub in der vergangenen Saison im Schwarzwald einiges zu bieten, wie Frank Nikolauschke berichtet.

Nach einem Jahr Pause konnte am Schlossberg in Oberkirnach für drei verschiedene Könnerstufen wieder ein Skikurs-Wochenende ausgetragen werden, das auf positive Resonanz gestoßen war. "Es tut uns immer gut, wenn wir uns in der Region präsentieren können. Wir hoffen, dass es nächstes Jahr wieder klappt", meint der Skiabteilungsleiter.

Und was macht ein SSC-Skiläufer in seiner skifreien Zeit? Mathias Krauss: "Alle Athleten sind auch im Sommer sportlich unterwegs, Inlinen ist ganz beliebt." Eine Arbeitsgruppe kümmert sich zudem während der warmen Monate um den kommenden Winter und bereitet unter anderem den Skibasar und das Saison-Eröffnungswochenende im Pitztal vor.

Auch, wenn der Winter positiv verlaufen ist, sind Krauss und Nikolauschke ein paar Sorgenfalten auf ihrer Stirn anzumerken: Das Nachwuchsproblem habe auch in Schwenningen Einzug gehalten, die Skiabteilung müsse von der Basis her breiter werden. "Unser Ziel ist, eine Truppe junger Leute zusammenzukriegen, die wir an den alpinen Skisport heranführen können", hat sich Krauss auf die Fahne für die kommenden Jahre geschrieben.

Dabei sei wichtig, die Skiläufer bereits im Anfängeralter zwischen fünf und sieben zu fördern und das Talent frühzeitig zu erkennen. Kurse und Trainingsmöglichkeiten möglichst nah im Schwarzwald dafür anzubieten, das sei außerdem das Ziel, denn viele Eltern scheuten die langen Wege in die Alpen, sagt Nikolauschke und fügt hinzu: "Unter diesen verbesserten Bedingungen ist der Sprung in unseren Rennkader auch wirklich machbar."