Die Swano-Big-Band unterhielt die Gäste bestens. Foto: Schimkat Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Publikum begeistert im ausverkauften Muslen-Saal

VS-Schwenningen. Die Swano-Big-Band wurde vor 46 Jahren gegründet, ein sehr guter Grund um am Samstagabend mit einem fulminanten Konzert das 46-jährige Bestehen zu feiern. Der Muslen-Saal war ausverkauft, und obwohl das Konzert um 19.30 Uhr begann, hatten sich die meisten Zuhörer schon eine Stunde vor Beginn die besten Plätze gesichert.

Die Big-Band brachte zweieinhalb Stunden ihr beachtliches Können zu Gehör, und hätte die Band einen größeren Saal gefunden, wäre dieser sicher auch ausverkauft gewesen. Bernd Reinhardt, Saxofonist, Gründer und bis heute Leiter der Band, schwang keine langen Begrüßungsreden, sondern ging mit seinen Musikern gleich in die Vollen mit Swing von Benny Goodman. Edith Speck, die Jazzsängerin mit der rauen Stimme, war eigens vom Bodensee nach Schwenningen gekommen, denn immer wieder tritt sie mit der Big-Band auf und gibt ihr noch die ganz besondere Note. Duke Ellington habe etwas geklaut und daraus sei der Welthit "In a mellow tone" entstanden, verriet Reinhardt. Die Stimme von Edith Speck riss die Zuhörer in ihren Bann.

"Undecided" hieß das nächste Stück, das Edith Speck sang. Es bedeute, man könne sich nicht entscheiden oder auf hochdeutsch "willst oder willst nit", erklärte sie humorvoll, bevor sie loslegte.

"Jetzt sind sie eingespielt", gab Reinhardt bekannt und los ging’s mit dem "Trumpet Blues" von Harry James, einem Paradestück für vier Trompeten und Altsaxophon. Reinhardt war glücklich, dass dieses brillante Stück mit seinen hervorragenden Musikern endlich gespielt wurde. Weiter ging es mit "Honeysuckle Rose" und "Dont get around any more" von Duke Ellington. Reinhardt zeigte sich begeistert, dass Otmar Beha, ein echter Jazzer, der lange bei der Saba-Big-Band die Posaune gespielt hatte, nun bei der Big-Band zeigte, was er aus der Posaune herausholen konnte. Dazu der erste Trompeter Detlev Kammerer, der sich laut Reinhardt endlich austoben konnte. Wer nachts nicht schlafen kann, sollte mal versuchen, Songs zu schreiben. Cole Porter habe nachts 2000 Hits geschrieben, so Reinhardt.

"Mercy mercy mercy" von Jo Zawinul aus Wien war kein Walzer, sondern Jazz. Es sei damals nicht erlaubt gewesen mit schwarzen Musikern zu spielen, verriet Edith Speck, die Polizei sei Jo Zawinul immer auf den Fersen gewesen.

Nach der Pause wurde es lateinamerikanisch mit Samba und Cha Cha Cha, hier kam Mitbegründer und Percussionist Werner Adis, von Reinhardt liebevoll der "Schüttler" genannt, zum Zuge. Einen Überraschungsgast begrüßte der Bandleader mit Jürgen Hones, der mit warmer samtweicher Stimme unter anderem "Save the last dance" zu Gehör brachte.

Fetzig ging es weiter mit "brown eyed girl" von Van Morrisson und "Song of a Preacherman" von Dusty Springfield. Die Musiker bewegten sich im zweiten Teil rockig in den 60er- und 70er- Jahren, meisterten mit Bravour schwierige Stücke von Stevie Wonder und Hugo Strasser.

"Also einer geht noch", meinte Reinhardt, da das Publikum nicht locker ließ, und die Band zeigte mit einem Boogie von Hugo Strasser noch einmal alles, was sie kann.