Eine Vielzahl an Interpreten bietet die Musikakademie bei "Südländische Gitarrenmusik und italienische Köstlichkeiten" auf. Das Gitarrenensemble der Südstadtschule wird flankiert von Stephan Weisser und Felicitas Nerlich. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

In lockerer Atmosphäre genießen die Besucher die Bonbons der Musik und die Parfaits aus Küche und Keller

Von Siegfried Kouba

VS-Villingen. Für Gourmets war die musikalisch-kulinarische Veranstaltung "Südländische Gitarrenmusik – italienische Köstlichkeiten" gedacht. Musikakademie und Franziskaner-Café hatten sich zusammen getan, um einen unterhaltsamen und genüsslichen Frühabend zu gestalten.

In lockerer Atmosphäre waren die Bonbons der Musik und die Parfaits aus Küche und Keller zu genießen. Ein Sommelier machte kostbare Weine schmackhaft und bot Italienisch-Herzhaftes für den Gaumen an. Mit südländischer Musik von Iberia bis Lateinamerika sowie ein paar Ausreißern war die reichhaltige musikalische Tafel für die große Besucherschar gedeckt.

Die Palette reichte von Vivaldi bis Carlos Santana, von Renaissance bis Blue Bossa.

Die Interpreten: Schüler und Dozenten des Fachbereichs Gitarre der Musikakademie. Mit dabei das Jugend-Gitarrenensemble der Südstadtschule und ein Ensemble des Zupforchesters VS.

Stephan D. Weisser, bekannt als virtuoser Interpret, übernahm die Begrüßung der Gäste und eine ungezwungene Moderation. Der "Winter" von Vivaldi eröffnete vor zehn Jahren die Musikakademie. Das Stück war jetzt zum Jubiläumsjahr wieder zu hören. Schön gesetzt und sauber musiziert gefiel die Interpretation durch "4 x Klasse" zusammen mit den Lehrern Felicitas Nerlich und Stephan Weisser.

Daneben waren abwechslungsreich "Bailecito", "Rain" und "A bluesy day" der Komponisten Peter Morscheck und Chris Burgmann zu hören, wozu Joshua Neu Cajon-Rhythmen lieferte.

Vier Mitglieder des Zupforchesters mit Mandolinen, Knickhalslaute, theorbierter Laute und Gitarre unter Führung von Frank Scheuerle boten ansprechend "Flow, my tears" des berühmten John Dowland, "Die Trompete" von Telemann, die 6. Sonate von Valentin Roeser und ein berühmtes "Moment musical" von Schubert. Eine Garde junger Talente kann die Musikakademie vorweisen, so die auswendig spielende Jennifer Gramer, die ein Rondo mit gekonntem Ritardando von Ferdinando Carulli und eine Etüde von Leo Brower bot.

Lieblich erklang die Etüde 23 von Matteo Carcassi und con fuoco der Fandanguillo von F. M. Torroba, interpretiert durch Noel Kärcher. Natalie Aberle hatte die rhythmisch schwierige "Parazula" des Brasilianers Celso Machado mit besonderer Schlagtechnik ausgewählt und gekonnt war der "Tango" mit großen Intervallsprüngen von Roland Dyens sowie der flotte Bossa Nova "She is on the catwalk" durch Endre Scherer zu hören.

Sie mussten eine Klasse besser sein, die Lehrer der Musikakademie wie Benjamin Skolny, der heißblütig, aber auch zurückhaltend feinfühlig "Asturias" von Isaac Albeniz darbot. Im Verein mit Jürgen Härtenstein erklang beseelt interpretiert die "Danza Oriental" mit folkloristischen iberischen Elementen und arabesken Empfindungen. Skolny spielte ferner zusammen mit Heiko Mall den jazzigen "Blue Bossa" von Kenny Dorham. Mit einem außergewöhnlichen Abschluss warteten Joshua Neu (E-Gitarre) und Heiko Mall (Gitarre) auf.

Der "Samba Pa Ti" von Carlos Santana geleitete das Publikum mit sonnigen lateinamerikanischen Empfindungen in einen sonst trüben Abend.