Dieses Gebäude "Ob dem Brückle" in Schwenningen wird am Tag des offenen Denkmals vorgestellt. Foto: Cools Foto: Schwarzwälder-Bote

Geschichte: Am 11. September öffnen historische Denkmäler ihre Türen / Führungen informieren

"Um die Denkmäler immer wieder ins Bewusstsein zu setzen", beschreibt Ute Löwl das Motto "Gemeinsam Denkmale erhalten". Denn am 11. September ist es wieder so weit und die historischen Bauten in Villingen und Schwenningen öffnen zum Tag des offenen Denkmals wieder ihre Tore.

Villingen-Schwenningen. Löwl selbst übernimmt gemeinsam mit Christa Korherr die Führung zu den Wegkreuzen im Stadtbezirk Weigheim. Es werde ein "schöner Spaziergang" von 90 Minuten durch die Geschichte des Ortes. Zu jedem Kreuz werde eine kleine aber "eindrucksvolle" Geschichte erzählt.

"Die Besucher werden die Wegkreuze mit anderen Augen sehen", ist sich Löwl sicher. Insgesamt werden sieben Weg- und Flurkreuze vorgestellt, die heute von Privatpersonen gepflegt werden. Treffpunkt ist um 14 Uhr der Kirchplatz in Weigheim. Nach Abschluss der "kleinen Pilgertour" findet im Rathaus Weigheim ein gemeinsamer Abschluss statt.

Ehemaliger Wachturm

Von 10.30 Uhr bis 16 Uhr öffnet auch der ehemalige Wachturm an der Stadtmauer Villingens seine Tore. Gemeinsam mit dem Historischen Grenadiercorps 1810 und Mitgliedern des Schwarzwaldvereins wird die Geschichte des Elisabethenturms wieder aufgelebt.

Der Turm zählt zu den besterhaltenen mittelalterlichen Wehranlagen Südwestdeutschlands und ist der letzte von ehemals drei Wachtürmen, die Teil der Befestigungsanlage Villingens waren. Im 18. Jahrhundert wurde der Elisabethenturm zu einem Wohnturm umgebaut und lädt bei schöner Aussicht zum Verweilen ein.

Turmartiger Wohnbau

Die ehemalige Zehntscheuer der Universität Freiburg prägt seit jeher die Villinger Innenstadt. Seit dem 16. Jahrhundert diente das dreigeschossige Eckgebäude als Lagerraum für die Abgaben steuerpflichtiger Untertanen der Universität Freiburg. Im nordwestlichen Teil liegt der Kern des Gebäudes: ein turmartiger Wohnbau, der aus dem 13./14. Jahrhundert stammt.

Jahrelang stand die Zehntscheuer still, bis 2007 die Historische Narrozunft das Gebäude erwarb und in 20 000 Arbeitsstunden zum Zunfthaus umbaute. So obliegt die Führung unter anderem dem Zunftmeister Joachim Wöhrle, der jeweils von 11, 12.30, 14 und 16.30 Uhr die Führung in der Rietgasse 11/1 beginnt. Dass auch Villingen zahlreiche Wegkreuze besitzt, zeigt ein 60-minütiger Rundgang unter Führung von Konrad Flöß. Treffpunkt ist an der Tankstelle Vöhrenbacherstraße 38. Von dort aus werden 40 Weg- und Flurkreuze, Bildstöcke, Sühnekreuze, Fresken und andere Kleindenkmäler mit christlichen Symbolen erkundet. Schwerpunkt sind neben der verschiedenen Standorte auch die Eigentümer und Betreuer der Kreuze.

Besonders die drei Wegkreuze an der Dattenbergstraße, im Park St. Lioba und bei der Lorettokapelle werden aufgrund ihrer geschichtlichen Besonderheit vorgestellt.

Rettung wird demonstriert

Auch im Stadtbezirk Schwenningen öffnen am Sonntag, 11. September, zahlreiche Denkmäler ihre Pforten. So stellt Siegfried Heinzmann um 11, 14 und 16.15 Uhr den Uhrenturm der ehemaligen Metallfabrik Johann Jäckle vor. Die historische Uhrenrettung wird in einem Kurzvortrag zu Beginn der Führung im Kleinen Saal im Franziskusheim, Neckarstraße 71, hervorgehoben. Die Bearbeitung von Schiefer wird durch die Familie Breithaupt um 11 und 14 Uhr demonstriert.

Ob dem Brückle

Das älteste Baugebiet Schwennigens war in den 80er-Jahren zum Abriss verurteilt. Doch der Schwenninger Heimatverein setzte sich für den Erhalt ein und erarbeitete mit der Wohnungsbaugesellschaft ein neues Konzept. Dieses Konzept wird auf dem Rundgang durch Ingeborg Kottmann und Hans-Martin Weber erläutert und ein renoviertes Haus kann von innen besichtigt werden. Die Besichtigung beginnt um 13 und 16.15 Uhr beim Uhrenindustriemuseum, Bürkestraße 39.

Vor dem Verfall gerettet

Das ehemalige Volkschor Sängerheim in Schwenningen wurde 1959 erbaut. Das Wandrelief von Romuald Hengstler, dass das Gebäude ziert, zeigt Menschen beim gemeinsamen Singen. 2015 wurde das einsturzgefährdete Gebäude vom Verein der Modelleisenbahnfreunde renoviert. Bei den Führungen um 12, 14 und 15 Uhr erläutern Jürgen Hause und Wendelin Renn das Leben und Werk des Künstlers. Treffpunk ist in der Erzbergstraße 35.

Zudem gibt es von 14 bis 17 17 Uhr einen Informationsstand im Foyer des Franziskanermuseums in der Rietgasse 2 in Villingen.