In die Konversion des Lyautey-Geländes kommt Bewegung: Neben dem Innovationspark (blau) wird das 37 Hektar große Areal, das sich derzeit noch im Besitz des Bundes befindet (rot), zum Verkauf angeboten. Die Richter-Gruppe hat bereits Teile des Grundstücks im Jahr 2014 erworben. Foto: Karte: Google Earth © 2016 GeoBasis-DE/BKG / Grafik: Köppel / Quelle: Stadtverwaltung

Land gibt Kasernen-Areal frei. Zahlreiche Kaufinteressenten. Erste Wohnprojekte vorgestellt.

VS-Villingen - Die Konversion der ehemaligen Kasernen-Areale in Villingen wird weiter vorangetrieben: Das Land hat nun auch das restliche Lyautey-Grundstück für den Verkauf freigegeben. Die ersten Planungen zur Wohnbebauung laufen bereits.

1995 begann hier der Rückzug des französischen 19. Jägerregiments – nun ist der Weg frei für eine Nachnutzung des Geländes: Das Lyautey-Areal wird ab dem Frühjahr auf dem freien Markt angeboten. "Das Land hat die Fläche am 10. Januar freigegeben", erklärt Claus-Jürgen Treutle von der Sparte Verkauf der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima). Die Freigabe war notwendig, weil der Verkauf von bundeseigenen Immobilien aufgrund des Flüchtlingszustroms zwischenzeitlich gestoppt wurde. Ursprünglich war geplant, hier ein ein Containerdorf für bis zu 1000 Flüchtlinge entstehen zu lassen.

37 Hektar stehen ab Frühjahr zum Verkauf

Zum Verkauf stehen knapp 37.000 Quadratmeter im südlichen Bereich entlang der Kirnacher Straße. Treutle: "Wir haben bereits einige Anfragen von Investoren." Voraussichtlich im Frühjahr sollen die Flächen dann im Wege eines Bieterverkaufs auf dem offenen Immobilienmarkt zum Verkauf angeboten werden, da die Stadt von ihrem Recht auf Erstzugriff kein Gebrauch macht.

Einen Teil des Lyautey-Areals (13.700 Quadratmeter) zwischen dem Gewerbepark und den früheren französischen Kasernen, die unter Denkmalschutz stehen, wurde im Februar 2014 bereits an die Richter-Gruppe veräußert. Jene plant auf dem Kasernengelände nun offenbar, Wohnprojekte zu verwirklichen.

Zumindest im Internet wirbt die Neumann Immobilien & Grundbesitz GmbH mit Sitz in Schwenningen bereits für die Reihenhäuser unter dem Motto "Wohnen zwischen Welvert und Brigach" im Auftrag von Werner Wohnbau aus Niedereschach. Noch sei das Gelände allerdings im Besitz des Immobilien-Unternehmers Wolfram Richter aus Mainz, der bereits 2003 den Technologie-Park Villingen-Schwenningen gekauft und vermarktet hat, zudem 2007 das ehemalige Saba-Betriebsgelände erwarb, auf dem er ebenfalls Flächen für Gewerbe schuf. Nun soll Richter dem Niedereschacher Wohnbaunternehmen, das sich auf Doppel- und Reihenhausanlagen spezialisiert hat, eine Fläche angeboten haben.

Insgesamt sind bislang 17 Reihenhäuser geplant

"Dieses Bauvorhaben entsteht in Villingen im Wohngebiet ›Lyautey‹, einem Teil der früheren französischen Kaserne, zwischen der Brigach und dem beliebten Wohngebiet ›Welvert" heißt es in der Objektbeschreibung. Geplant seien sechs Reihenhäuser mit 114 Quadratmetern Wohnfläche und elf Reihenhäuser mit 136 Quadratmetern Wohnfläche, insgesamt also 34 Wohnheiten. Laut Projektbeschreibung im Internet ist bereits in diesem Jahr Baubeginn, Fertigstellung je nach Baufortschritt 2018.

Offiziell bestätigen wollte diese Informationen bis gestern keiner der beteiligten Projektpartner. Zumindest im Internet hat auf den einschlägigen Immobilenseiten aber die Vermarktung begonnen.