Noch immer sind Baumängel im neuen Gebäude zu beklagen. Foto: Eich

Feuerwehr: Prüfstand geht nicht, Notstrom auch nicht.  Regressansprüche werden geprüft.

VS-Schwenningen - Vor knapp zwei Jahren konnten die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Schwenningen in das neue Gerätehaus in der Oberdorfstraße ziehen. Nun bringt eine Anfrage an die Stadtverwaltung ans Licht, dass die Nutzer des Neubaus noch immer mit Baumängeln zu kämpfen haben. Auch müssen weitere Anpassungen vorgenommen werden, um die Arbeitsabläufe zu verbessern und die Arbeit der Feuerwehr zu erleichtern.

Wie aus der Antwort der Anfrage, die Stadtrat Jürgen Schützinger gestellt hatte, zu entnehmen ist, steht insbesondere der eingebaute Pumpenprüfstand im Mittelpunkt der festgestellten Baumängel. Das Gerät, mit dem unter anderem die Pumpen der Löschfahrzeuge geprüft werden, sei "falsch dimensioniert" worden und "erfüllt somit die Funktion in keiner Weise". Oberbürgermeister Rupert Kubon erklärt in der Antwort, dass "Regressansprüche an das planende Fachbüro von der Verwaltung geprüft" werden.

Das Amtes für Gebäudewirtschaft und Hochbau räumt zudem ein, dass bislang die Notstromversorgung im neuen Gerätehaus noch nicht gewährleistet sei. Da das Gebäude selber über keine eigene Notstromversorgung verfügt, sollte hierfür eigentlich der Abrollbehälter "Strom" genutzt werden, der gleichzeitig über den Wechsellader auch mobil eingesetzt werden kann und neu angeschafft wurde. Doch das große Notstromaggregat ist noch nicht an die Hauselektrik angeschlossen. Nun soll es entlang der Grundstücksgrenze zur Firma Meder aufgestellt werden. Hierfür muss jedoch zunächst eine entsprechende Behausung geplant und gebaut werden. Die Verwaltung wird sich nun, so heißt es in der Antwort, um den "ordnungsgemäßen Anschluss" kümmern – das Architekturbüro Schlenker soll hierzu kurzfristig eine Planskizze anfertigen.

Probleme gibt es zudem mit der Warmwasserversorgung. Um diese sicherzustellen, müssen zunächst zwei Warmwasserumwälzpumpen ausgetauscht werden – bis da hin sind beispielsweise die Duschen noch nicht voll funktionsfähig.

Neben den Baumängeln gibt es nach Angaben des Amtes noch "geänderte Nutzeranforderungen nach Inbetriebnahme". An das "Nutzerverhalten angepasst" werden müssen beispielsweise die Intervalle der Lüftungsanlage sowie die Beleuchtung in Werkstatt und Lager. Überhaupt nicht praktikabel sei hingegen das "Handling der Abdeckung der Arbeitsgrube" in der Werkstatt. Hier müssen allerdings erst noch Ersatzlösungen gefunden werden. Des Weiteren warten die Einsatzkräfte noch auf einen neuen Druckluftkompressor.

Noch nicht behoben sind zudem die massiven Schaden nach dem Hochwasser im Untergeschoss. Dieser sei "auf Grund eines nicht schließenden Rückschlagventils" entstanden. Dadurch wurde die Elektrohauptverteilung und Schlauchwaschanlage in Mitleidenschaft gezogen. Die Schadensregulierung soll über den Gebäudeversicherer erfolgen.

In einem Ortstermin mit Gesamtkommandant Ben Bockemühl und Vertretern der Stadt sowie des Architekturbüros wurde zudem von der Feuerwehr der Wunsch geäußert, einen Sichtschutz im Bereich der Tore mithilfe einer Folie anzubringen. Auch dieser Punkt soll noch in naher Zukunft abgearbeitet werden.