Henri Schmidt von den "Prinzen" (links) lässt sich von Pfarrer Frank Banse über die Schwenninger Stadtkirche berichten. Foto: Streck Foto: Schwarzwälder-Bote

Erstes Konzert der Pop-Band in Schwenningen

Von Sabine Streck

Villingen-Schwenningen. Ein bisschen wie im Märchen hat sich Pfarrer Frank Banse gefühlt, als im Februar "Die Prinzen" ihm eine Mail schickten, sie würden gerne in der Schwenninger Stadtkirche eine Konzert geben.

Er habe sich sehr über diese Anfrage gefreut, strahlte Banse auch gestern noch, als Sänger Henri Schmidt von der Pop-Band "Die Prinzen" sich die Örtlichkeiten anschaute und über das Programm des zweistündigen Konzerts am Dienstag, 16. September, 20 Uhr, sprach. Es sei gar nicht so leicht gewesen aus dem reichen Repertoire ein zweistündiges Programm zusammenzustellen, ohne auf die Ohrwürmer wie "Es ist alles nur geklaut" oder "küssen verboten" zu verzichten, schnell würden da drei Stunden draus. Obwohl es sich um ein Pop-Konzert handeln werde, wollen die Sänger und Musiker auch zu ihren Ursprüngen zurückgreifen sowie auch brandneue Titel singen. Tobias Künzel, Sebastian Krumbiegel, Wolfgang Lenk und Henri Schmidt waren in ihrer Jugend Mitglieder des Thomanerchors in Leipzig, Jens Sembdner sang im Dresdner Kreuzchor. Sie fühlen sich fürs Musizieren in Kirchen deswegen geradezu prädestiniert. Seit 2010 haben "Die Prinzen" schon vier Kirchentourneen absolviert. Ausschlag für die ungewöhnlichen Auftritte in Gotteshäusern habe der Pfarrer in der kleinen Gemeinde Osterwieck im Harz gegeben, berichtete Henri Schmidt. Er wollte die Band in seiner Kirche haben. Die habe sich anfangs geziert, jetzt gehören diese Art von Konzerten zum festen Tourneeprogramm.

Von den 36 Konzerten im Zeitraum vom 26. August bis 5. Oktober durch ganz Deutschland seien schon 20 ausverkauft. Der Vorverkauf in Schwenningen laufe auch gut. 600 Plätze stehen in der Stadtkirche zur Verfügung. Schmidt verspricht ein kurzweiliges Programm. "Die Prinzen" werden singend in die Kirche kommen, zunächst den alten Choral Laudate omnes gentes singen, dann zu ihren bekannten Liedern überleiten. Am Schluss wird es wieder geistlich mit "Verleih’ uns Frieden gnädiglich". Passend zum Aufführungsort werde auf elektrische Verstärkung verzichtet, sondern ausschließlich "handgemachte Musik" gespielt, so Henri Schmidt.

Sowohl die Band als auch die Kirchengemeinde profitiert. Es gebe fast immer eine volle Kirche mit vielen jüngeren Leuten. Den Musikern gefalle es andererseits, dass sie ihrem Publikum so nahe sind.