Eine "unglaubliche Resonanz" erfahren hat laut Kulturamtsleiter Andreas Dobmeier das Bürgertheater "Romeo und Julia in VS" und trug damit wesentlich zur positiven Zwischenbilanz des Jubiläumsjahres bei. Foto: Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

Programm: Zwischenfazit von Kulturamtsleiter Andreas Dobmeier fällt positiv aus

Um ein Zwischenfazit zum Jubiläumsjahr der Ersterwähnung von Schwenningen, Tannheim und Villingen vor 1200 Jahren sei er gebeten worden, sagt Kulturamtsleiter Andreas Dobmeier. Es falle nach mehr als der Hälfte der Zeit rundweg positiv aus.

Villingen-Schwenningen. Das historische Datum, an dem Villingen, Schwenningen und Tannheim "ins Licht der Geschichte" rückten, bewusst und erlebbar zu machen, das sei bei den Vorbereitungen auf das Jubiläumsjahr eines der beiden Ziele gewesen, so Dobmeier. Und das andere: Eine Aufbruchstimmung zu erzeugen, in der sich die Stadt und ihre Bürger auf ihren Weg in die gemeinsame Zukunft machen. Schon jetzt verdeutlichen es die vielen positiven Rückmeldungen: Beides ist, besonders durch die Mobilisierung der Kräfte bürgerschaftlichen Engagements, über die Stadtbezirksgrenzen hinweg gelungen.

War der Start ins Jubiläumsjahr schon im Oktober 2016 mit dem experimentellen Doppelkonzert "Megaher(t)zstadt" noch etwas verhalten, so steigerten sich Interesse und Aufmerksamkeit zunehmend. Viele ohnehin gefeierten Feste, wie das Zähringertreffen, die Grundsteinlegung der Neckarhalle, das Jubiläumsfest der Deutschen Uhrenstraße oder die Lange Kulturnacht mit rund 12 000 Besuchern, bereicherten das Programm.

Aber auch die Sonderveranstaltungen wie das Galakonzert der beiden Stadtmusiken, das jugendliche Tanztheater "Scheherazade" mit 165 Schülern, der Ökumenische Festgottesdienst auf der Möglingshöhe oder die Ausstellungen "Wie tickt VS?" und "Re-Vision" vom Kunstverein im Franziskaner – um nur einige zu nennen – wurden von der Bevölkerung gerne wahrgenommen.

Bemerkenswert sei, lobt Dobmeier, dass Tannheim rund ein Viertel aller Programmpunkte auf die Beine gestellt, damit eine funktionierende Dorfgemeinschaft bewiesen und bewusst gemacht habe, dass Villingen-Schwenningen nicht nur aus zwei Stadtkernen, sondern zusätzlich neun Ortschaften bestehe.

Das nach der Langen Kulturnacht zweite Großprojekt unter Federführung des Kulturamtes war die mit mehr als 5000 Besuchern überaus erfolgreiche "Lange Tafel" zwischen Villingen und Schwenningen. "Der Ruf nach Wiederholung ist noch nicht verklungen", sagt Dobmeier – allerdings mit einem Seufzen. "Vielleicht zum 50-Jährigen der Städtefusion in fünf Jahren", meint er, denn Aufwand und Kosten seien dafür immens und mit dem üblichen Budget nicht regelmäßig leistbar.

Eine weitere "unglaubliche Resonanz" erfuhr zuletzt auch das außergewöhnliche Bürgertheater "Romeo und Julia in VS – Liebe vs Hass" unter der Regie von Daniel Wahl im Spitalgarten in Villingen. Nicht nur die rund 100 Mitwirkenden aus allen Stadtgebieten seien zusammengewachsen, auch das Publikum und damit Villingen und Schwenningen, sagt Mitarbeiterin Magdalena Rapp. Über 2200 Menschen sahen die vier Freiluft-Vorstellungen, eine davon sogar bei strömendem Regen.

Was im Jubiläumsjahr noch bleibt sind neun weitere Veranstaltungen. Die nächste findet am Donnerstag, 21. September, 20 Uhr, im Theater am Ring statt. Der Zukunftsforscher Harald Welzer wirft noch vor der Bundestagswahl am Sonntag einen Blick in "Die Welt von morgen".

Das für den Oktober vom Schwenninger Heimatverein in Kooperation mit dem Geschichts- und Heimatverein Villingen vorgesehene Filmprojekt "Der erlebte Wandel" entfällt. Den Schluss machen die evangelischen und katholischen Kirchenchöre beider großer Stadtbezirke mit einem Gemeinschaftskonzert: am 12. November in der Schwenninger Stadtkirche und am 19. November im Franziskaner Konzerthaus.