Zahlreiche Flüchtlinge hat die Stadt in Wohnheimen und der vorübergehenden Erstaufnahmestelle untergebracht. Um ihre Integration zu fördern, steht ein Netzwerk an Hilfsangeboten zur Verfügung. Weitere Projekte sind geplant. Foto: Eich/Archiv/Montage: Hackenjos

Auf Integration wird gesetzt. Erstaufnahmestelle in Freiburg gefordert. Kosten für Förderprogramme ermittelt.

Villingen-Schwenningen - Dass die Stadt gerne bereit ist, viel für Flüchtlinge zu tun, aber irgendwann auch Grenzen bei der Aufnahme weiterer Menschen erreicht sind, zog sich wie ein roter Faden durch die Diskussion im Gemeinderat.

Unter Mitwirkung zahlreicher Institutionen hatten Annette Hug-Kalisch und Konstanze Messner eine Übersicht zur Situation der Flüchtlinge zusammengestellt, die sowohl die vielfältigen Herausforderungen als auch das umfassende Netzwerk an Hilfsangeboten auflistet. Die Gemeinderäte zeigten mehrheitlich Anerkennung für diese Betreuung und die Bereitschaft auch der Bürger, den Menschen zur Seite zu stehen.

Allerdings gaben einige auch zu bedenken, dass das Ende der Fahnenstange erreicht ist. So mahnte der SPD-Fraktionsvorsitzende Edgar Schurr an, mit Nachdruck darauf hinzuwirken, dass das Regierungspräsidium seine Pläne für eine Bedarfserstaufnahmestelle (BEA) in Freiburg umsetzt und nicht die als Übergangslösung gedachte Unterbringung in der Kirnacher Straße in Villingen zur Dauereinrichtung macht.

Stadt ermittelt Kosten für Förderprogramme

Bertold Ummenhofer von den Freien Wählern forderte Oberbürgermeister Rupert Kubon auf, bei weiteren Gesprächen mit dem Landratsamt darauf hinzuweisen, dass die Doppelstadt im Vergleich zu anderen Kommunen im Kreis die meisten Flüchtlinge aufgenommen hat. Und Bernd Hezel, CDU, schlug vor, zusätzliche Gebäude zur Verfügung zu stellen, um die Lage für die in wenigen Wohnheimen auf engem Raum lebenden Menschen zu entzerren. Zumal nicht damit zu rechnen sei, dass der Andrang nachlasse. Lob fand Katharina Hirt für das gute Zusammengreifen von ehrenamtlicher und hauptamtlicher Begleitung der Flüchtlinge.

Bei einer Gegenstimme und vier Enthaltungen sprach sich der Gemeinderat für weitere Anstrengungen in Sachen Integration aus. So ermittelt die Stadt die Kosten für täglichen Sprachunterricht und untersucht, ob sich der Sozialpass auf Flüchtlingsfamilien ausweiten lässt. Die Unterstützung von Patenschaftsprogrammen ist ebenso geplant wie die Weiterführung des Projekts "Interkulturelle Elternmentoren". Auch die Bürgerstiftung ist gefragt, die Flüchtlinge weiter zu fördern.