Gerne genutzt wurde der Schulhof der Realschule abends und am Wochenende zum Parken. Doch damit ist jetzt Schluss. Foto: Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

Karl-Brachat-Realschule: Situation sei bisher ohnehin nur geduldet worden / Sicherheitsproblem und viele Beschädigungen

Mit dem kostenlosen Parken an der Karl-Brachat-Realschule in Villingen ist es nun offenbar endgültig vorbei. Dies teilte die Stadtverwaltung Villingen-Schwenningen auf Anfrage unserer Zeitung nun mit.

VS-Villingen. Ernst Reiser von den Freien Wählern hatte das Thema am Dienstagabend im Technischen Ausschuss auf den Tisch gebracht. Auf einmal dürfe man dort samstags nicht mehr parken – das gehe nicht, man müsse den Villinger Handel vor allem am umsatzstarken Samstag unterstützen wo möglich, auch indem man kostenlos Parkfläche zur Verfügung stelle. Nicht wissend, wer das Parkverbot veranlasst habe, versprach Bürgermeister Detlev Bührer, die Verwaltung werde sich des Problems annehmen. Doch anstatt der erwarteten Botschaft, dass ab Samstag wieder auf dem Hof der Karl-Brachat-Realschule geparkt werden darf, kam nun das generelle Veto der Stadtverwaltung.

Nicht plötzlich, sondern "bereits Tage im Voraus" das Parken verboten

Man habe "die Situation", dass dort abends und wochenends geparkt werde, lediglich "geduldet" und das, obwohl hier das Parken laut entsprechender Beschilderung sogar untersagt sei, so Madlen Falke aus der Pressestelle der Stadtverwaltung Villingen-Schwenningen. Bei genauerem Hinsehen jedoch kann man der Beschilderung lediglich entnehmen, dass das Parken montags bis freitags von 7 bis 17.30 Uhr verboten ist. Im übrigen sei das Parkverbot nicht etwa plötzlich eingerichtet worden, sondern bereits "Tage im Voraus per Hinweis an den Gittern" mitgeteilt worden, so Falke.

Die Entscheidung habe man bewusst gefällt: "Die Situation hat sich dort aber so sehr zugespitzt, dass dies nun unterbunden werden muss." Abends wie auch am Wochenende finden an der Karl-Brachat-Realschule durch verschiedene Einrichtungen und Vereine Unterricht oder Treffen statt – "durch die chaotischen Zustände dort, kann eine ungehinderte Rettung im Ernstfall nicht mehr gewährleistet werden".

Auch die Feuerwehr sehe ein Anleitern kritisch. Da quasi ständig Menschen in der Schule tätig seien, gelte es hier für deren Sicherheit zu sorgen. "Ein Rettungswagen hat an diesen Tagen keine Chance zum Durchkommen." Selbst vormittags während des Schulbetriebs werde der Pausenhof schon als kostenloser Parkplatz genutzt – und genau das könne im Ernstfall höchst problematisch werden, meint Madlen Falke.

Während der Sitzung des Technischen Ausschusses kam ein weiterer Grund für das Parkverbot zur Sprache, den die Stadtverwaltung auch jetzt unterstreicht: die Leerung der Schulcontainer.

Der kürzlich habe man eine Markierung aufgebracht, um zu verhindern, dass der Bereich um die Container zugeparkt und eine Abholung der Container durch die Firma Remondis nicht mehr möglich ist.

Hatte Reiser im Technischen Ausschuss zwar noch lapidar gemeint, dann müsse die Leerung der Container eben auf einen anderen Tag als den Samstag gelegt werden, widerspricht die Stadtverwaltung dem nun: "Die Abholtermine richten sich nach dem regulären Abfallkalender und können auch nicht auf einen anderen Tag verlegt werden."

Und noch eine üble Begleiterscheinung habe das Parken auf dem Schulhof gehabt: Bereits mehrfach seien Schulhofeinrichtungen, etwa der Fahrradständer, dabei beschädigt worden.

Auch abgesehen von diesen Gründen müssen die Besucher der Innenstadt ohnehin bald auf den Schulhof-Parkplatz verzichten: Wegen der großen Sanierungsarbeiten, die an der Karl-Brachat-Realschule anstehen, wird dort eine Baustelle eingerichtet. Noch in diesem Jahr "und auch 2018", so Madlen Falke, müssen die parkenden Autos dann ohnehin draußen bleiben.