Ganztagesgrundschulen erst ab 2016

Villingen-Schwenningen (mae). Der Gemeinderat hat sich für die grundsätzliche Einführung der Ganztagesgrundschulen ausgesprochen. Allerdings sieht Oberbürgermeister Rupert Kubon erst zum Schuljahr 2016/2017 die Möglichkeit der Umsetzung.

"Wir wollen die Zeit nutzen, um zusammen mit den Horten und den Schulen ein abgestimmtes Konzept zu erarbeiten", erläuterte Kubon in der jüngsten Ratssitzung den längeren Vorlauf für das Projekt. Geplant ist eine Einführung der Ganztagesschule an der Steppach-, der Haslach-, der Warenberg- und der Klosterringschule in Villingen sowie an der Friedens- und der Neckarschule in Schwenningen.

Die Ratsmitglieder stiegen in eine Grundsatzdiskussion ein, wobei Joachim von Mirbach (Grüne) die Ganztagesbetreuung als "gesellschaftlichen Trend" sieht, dem er folgen würde, während sich Jan Christoph Uhl (AfD) gegen die Einführung aussprach. "Das aktuelle Schulsystem hat sich bewährt, wir sind dafür, dass die Erziehung weiterhin Sache der Eltern ist", erläuterte Uhl seine Position.

Ungeklärt ist bisher die Frage, wie die Notwendigkeit einer Ganztagesbetreuung abgedeckt werden soll. Auch Karl-Henning Lichte (FW) fand, dass der Beschluss "mit heißer Nadel gestrickt ist" und stellte die Frage nach dem notwendigen Personal.

Renate Breuning (CDU) war der Meinung, dass die veranschlagten 600 000 Euro als Gesamtkosten der Maßnahme nicht reichen werden. Sie schlug zudem einen Kriterienkatalog vor. "Anhand verschiedener Kriterien können wir für die Schulen Prioritäten festlegen, bei wem die Betreuung zuerst umgesetzt werden soll", forderte sie. Oberbürgermeister Kubon konnte sich mit diesem Vorschlag anfreunden.

Mit zwei Gegenstimmen und drei Enthaltungen entschied sich der Rat für die spätere Einführung, um den längeren Vorlauf für ein "harmonisiertes Konzept" zu nutzen.